Nullwachstum als Realität: Erwartungen werden gesenkt
Am Ende seiner Amtszeit hat Robert Habeck einen nüchternen Blick auf die wirtschaftliche Lage Deutschlands geworfen. Statt Erholung gibt es Stagnation, statt Wachstum drohen Rückschläge. Für das Jahr 2025 erwartet das Bundeswirtschaftsministerium keine Veränderung beim Bruttoinlandsprodukt. Für das Folgejahr wird ein bescheidenes Wachstum von 1,0 Prozent prognostiziert.
Im Vergleich zur letzten Einschätzung bedeutet dies eine deutliche Korrektur nach unten. Bisher hatte das Ministerium mit einem Anstieg von 0,3 Prozent im Jahr 2025 und 1,1 Prozent im Jahr 2026 gerechnet.
Reformen als Schlüssel – Wirtschaft ohne Impulse
„Es liegt nun an der neuen Regierung, die Grundlagen für eine nachhaltige Erholung zu schaffen“, betonte Habeck. Der Grünen-Politiker sieht die Verantwortung künftig bei der schwarz-roten Koalition, die laut ihm zügig Maßnahmen zur Fachkräftesicherung, Digitalisierung und zur Behebung des Investitionsstaus ergreifen müsse.
Die Prognose zeigt ein schwaches Konsumverhalten. Die privaten Haushalte sollen kaum zur wirtschaftlichen Erholung beitragen. Ihre Ausgaben steigen laut Vorhersage nur minimal. Lediglich der öffentliche Sektor wird zum Wachstum beitragen, mit geplanten Zuwächsen von über zwei Prozent bei den staatlichen Ausgaben im Jahr 2025.
Unsichere globale Lage: USA als wirtschaftlicher Risikofaktor
Die Bundesbank warnt in ihrem aktuellen Bericht eindringlich vor einem möglichen Konjunkturrückgang im zweiten Quartal. Die wirtschaftliche Grundtendenz sei trotz eines positiven Starts ins Jahr weiterhin schwach.
Insbesondere die Zollpolitik der US-Regierung unter Donald Trump bereite den Ökonomen Sorge. Diese könnte „kurzfristig zusätzlichen Gegenwind für den Export“ bringen. Angesichts der exportorientierten deutschen Wirtschaft sei dies ein nicht zu unterschätzendes Risiko.
„Der kurzfristige Ausblick für das Exportgeschäft bleibt trüb“, heißt es wörtlich im Monatsbericht der Notenbank. Damit verdüstert sich der Horizont für eine rasche wirtschaftliche Erholung – trotz aller politischen Hoffnungssignale.