Rekordgehälter für Vorstände großer deutscher Konzerne

Von Karin Gutmann
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Die Gehälter der Vorstandsmitglieder von Unternehmen aus dem DAX, MDAX und SDAX haben im Jahr 2023 einen neuen Höchststand erreicht. Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY betrugen die durchschnittlichen Gesamteinkünfte der Vorstände 2,65 Millionen Euro, was eine Steigerung von 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Damit wird ein neuer Rekord bei der Vergütung von Managern in Deutschland aufgestellt.

Vorstandschefs mit besonders hohen Gehältern

Die Gehälter der Vorstandsvorsitzenden sind dabei besonders stark gestiegen. Ihre durchschnittliche Vergütung erhöhte sich um 16 Prozent auf rund 3,7 Millionen Euro. Dies spiegelt sich auch in den Spitzenverdiensten wider: Der bestbezahlte DAX-Manager 2023 war Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen. Laut einer Berechnung des Anlegerschutzvereins DSW verdiente Blume insgesamt rund 10,3 Millionen Euro, was neben seinem Gehalt als VW-Chef auch das Einkommen aus seiner Funktion als Porsche-Vorstand umfasst.

Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen

Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis der Studie betrifft die Vergütung von Frauen in Vorständen. Trotz eines anhaltend höheren Einkommens im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen ist der Gehaltsunterschied zwischen den Geschlechtern deutlich kleiner geworden. Frauen in den Vorständen der großen börsennotierten Unternehmen verdienten im Durchschnitt 2,42 Millionen Euro, während ihre männlichen Kollegen auf 2,26 Millionen Euro kamen. Die Gehälter der Männer stiegen im vergangenen Jahr um 9 Prozent, während die Bezüge der Frauen stagnieren. Der Gehaltsvorsprung der Managerinnen hat sich dadurch im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert – von 340.000 Euro auf nur noch rund 160.000 Euro.

Der Grund für das weiterhin höhere Einkommen der Frauen liegt in ihrer vergleichsweise seltenen Präsenz in den Führungsetagen: Frauen sind in den Vorständen der DAX-Unternehmen nach wie vor unterrepräsentiert und daher besonders gefragt. Der Frauenanteil in den Vorständen der 40 DAX-Konzerne stieg 2024 auf 23,5 Prozent, was jedoch nur einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

Unterschiede zwischen den Unternehmen

Trotz der insgesamt steigenden Vorstandsgehälter zeigen sich große Unterschiede zwischen den einzelnen Unternehmen. Während einige Konzerne mit stagnierenden Umsätzen und Gewinnen zu kämpfen hatten, konnten andere – wie etwa Versicherer oder Banken – von externen Faktoren wie gestiegenen Zinsen profitieren und hohe Gewinne erzielen. Diese Unterschiede spiegeln sich auch in den jeweiligen Vergütungen der Vorstände wider.

Hohe Gehälter trotz wirtschaftlicher Unsicherheit?

„Die starke Gehaltsentwicklung vieler Vorstände im Jahr 2023 mag überraschend erscheinen, da die DAX-Unternehmen insgesamt eher stagnierende Umsätze und Gewinne verzeichneten“, erklärt Jens Massmann, Partner bei EY. Dennoch zeigt die Studie, dass die Vergütung der obersten Manager in Deutschland trotz wirtschaftlicher Herausforderungen weiter steigt. Dies ist auch ein Indiz dafür, dass die Top-Manager in einer zunehmend wettbewerbsintensiven Wirtschaft und angesichts des Fachkräftemangels weiterhin sehr gefragt sind.

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