Dax bleibt orientierungslos – Anleger zögern weiter

Von Heinz Gerhard Schwind
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Am Mittwoch verharrt der Dax erneut in seiner bekannten Seitwärtsbewegung. Der deutsche Leitindex notiert um 24.400 Punkte und zeigt damit kaum Veränderung im Vergleich zu den Vortagen. Nach dem starken Sommerverlauf fehlt es derzeit an Impulsen, die einen neuen Aufwärtsschub auslösen könnten. Händler sprechen von einem „Markt ohne klare Richtung“, in dem vor allem Zurückhaltung dominiert.

Internationale Märkte geben keine Signale

Auch aus dem globalen Umfeld kommen kaum Anreize. Die US-Börsen haben ihre jüngste Rally beendet, und der Nikkei-Index in Japan tritt ebenfalls auf der Stelle. Besonders in Hongkong überwiegen Abgabedruck und Gewinnmitnahmen. Der Euro verliert leicht an Wert, während die Renditen am Anleihemarkt stabil bleiben.

Auffällig ist dagegen die Entwicklung beim Goldpreis, der mit einem neuen Rekordhoch von 4.024 US-Dollar je Unze in die Schlagzeilen rückt. Anleger suchen offenbar verstärkt Sicherheit – ein Zeichen wachsender Vorsicht angesichts politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten.

Politische Unsicherheit in Frankreich bremst Europa

Ein Blick nach Frankreich zeigt, wie fragil das Vertrauen an den Märkten derzeit ist. Nach dem Rücktritt von Premierminister Sébastien Lecornu bemüht sich Paris um die Bildung einer neuen Regierung. Die Investoren hoffen auf eine rasche Lösung, doch bislang bleibt unklar, ob ein tragfähiges Bündnis zustande kommt.

Trotz dieser Unruhe zeigt sich der Dax bemerkenswert widerstandsfähig. Seit dem Überschreiten der Marke von 24.500 Punkten am vergangenen Freitag bewegt sich der Index nur geringfügig und schloss am Dienstag bei 24.385 Zählern. Das Rekordhoch von 24.639 Punkten, das im Juli erreicht wurde, bleibt damit in Reichweite – ein Indiz für das Vertrauen der Anleger in die Stabilität der deutschen Wirtschaft.

Wirtschaftsprognosen bringen vorsichtigen Optimismus

Etwas Zuversicht kommt aus Berlin. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche stellte die neue Herbstprojektion vor, die für die kommenden Jahre ein moderates, aber stetiges Wachstum vorsieht. Die Regierung erwartet für 2026 ein Plus von 1,3 Prozent und für 2027 ein Wachstum von 1,4 Prozent. Für das laufende Jahr rechnet sie dagegen nur mit einem Miniwachstum von 0,2 Prozent – nach zwei aufeinanderfolgenden Rezessionsjahren ein erster, wenn auch zarter Aufschwung.

Dennoch trüben neue Produktionsdaten das Bild: Für August rechnen Ökonomen mit einem Rückgang der Industrieproduktion um rund 1,0 Prozent, nachdem im Juli noch ein Zuwachs von 1,3 Prozent verzeichnet worden war. Vor allem der Bausektor und die Energieversorger dämpften zuletzt die Produktionsdynamik.

US-Zinspolitik im Mittelpunkt des Interesses

Am Abend richtet sich der Fokus der internationalen Finanzmärkte auf die Veröffentlichung des Protokolls der US-Notenbank (Fed). Die Fed hatte im September erstmals seit Jahresbeginn den Leitzins leicht gesenkt, um die Konjunktur zu stützen. Der Zins liegt nun zwischen 4,00 und 4,25 Prozent.Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei dem neuen Fed-Direktor Stephen Miran, einem engen Vertrauten von Donald Trump. Er war das einzige Mitglied im Offenmarktausschuss, das eine stärkere Senkung um 0,5 Prozentpunkte forderte. Seine Position deutet darauf hin, dass im Umfeld der Notenbank künftig stärker politisch motivierte Diskussionen über die Geldpolitik geführt werden könnten – ein Thema, das die Märkte weltweit beschäftigt.

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