Bosch kündigt massiven Stellenabbau an

Von Heinz Gerhard Schwind
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Angesichts der anhaltenden Krise in der Automobilindustrie plant Bosch, den Stellenabbau drastisch auszuweiten. Bis zu 5550 Arbeitsplätze sollen weltweit wegfallen, wie eine Sprecherin des Unternehmens bekannt gab. Besonders betroffen ist Deutschland: Hier stehen 3800 Stellen zur Disposition – das entspricht mehr als zwei Dritteln des geplanten Abbaus.

Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern

Der Stellenabbau soll in den kommenden Jahren erfolgen, wobei genaue Zahlen und Details erst in Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretungen festgelegt werden. Bosch betont, dass die Maßnahmen so sozialverträglich wie möglich gestaltet werden sollen. Eine bereits 2023 geschlossene Vereinbarung, die betriebsbedingte Kündigungen in der Zuliefersparte in Deutschland bis Ende 2027 ausschließt, bleibt bestehen. In einigen Bereichen gilt diese Regelung sogar bis Ende 2029.

„Wir streben eine faire Lösung an, die sowohl die Bedürfnisse der Mitarbeiter als auch die wirtschaftlichen Erfordernisse des Unternehmens berücksichtigt“, erklärte die Sprecherin.

Einbruch in der Autoindustrie

Die Automobilbranche steht vor einem gewaltigen Strukturwandel, der die Zulieferer besonders hart trifft. Der Umstieg auf Elektromobilität, steigende Produktionskosten und eine geringere Nachfrage nach Verbrennungsmotoren führen zu starkem Druck. Bosch sieht sich gezwungen, seine Kapazitäten anzupassen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Ein Experte der Branche kommentierte: „Die Automobilindustrie befindet sich in einem historischen Umbruch. Unternehmen wie Bosch müssen einerseits hohe Investitionen in Zukunftstechnologien stemmen und andererseits wirtschaftlich flexibel bleiben.“

Auswirkungen auf die Beschäftigten

Der Bereich Fahrzeugzulieferung spielt bei Bosch eine zentrale Rolle: Ende 2023 arbeiteten allein in Deutschland 72.000 der insgesamt 134.000 Beschäftigten in diesem Sektor. Der geplante Abbau betrifft also einen erheblichen Teil der Belegschaft.

Die Unsicherheit unter den Mitarbeitern ist groß. Gewerkschaften fordern transparente Verhandlungen und Maßnahmen, die den Beschäftigten eine Perspektive bieten. „Wir erwarten, dass Bosch seiner sozialen Verantwortung gerecht wird“, sagte ein Vertreter der Arbeitnehmerseite.

Investitionen in die Zukunft

Trotz der Kürzungen verfolgt Bosch ambitionierte Zukunftsziele. Der Konzern investiert verstärkt in Bereiche wie Elektromobilität, Wasserstofftechnologie und Digitalisierung. „Unser Ziel ist es, auch in neuen Geschäftsfeldern Arbeitsplätze zu schaffen und unsere Marktführerschaft zu sichern“, betonte die Sprecherin.

Die aktuellen Einsparmaßnahmen seien unvermeidlich, um das Unternehmen strategisch auf die Zukunft auszurichten. Bosch wolle gleichzeitig die Transformation nutzen, um langfristig profitabel und innovativ zu bleiben.

Der angekündigte Stellenabbau bei Bosch spiegelt die massiven Herausforderungen wider, denen sich die Automobilindustrie gegenüber sieht. Für die Beschäftigten bedeuten die Kürzungen Einschnitte und Unsicherheit, doch Bosch sieht die Maßnahmen als notwendigen Schritt zur langfristigen Sicherung des Unternehmens. Mit Investitionen in Schlüsseltechnologien und einem Fokus auf sozialverträgliche Lösungen versucht der Konzern, die Balance zwischen ökonomischer Notwendigkeit und sozialer Verantwortung zu finden.

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