AfD setzt sich im Trendbarometer weiter an die Spitze

Von Heinz Gerhard Schwind
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Stabile Umfragewerte trotz politischer Debatten

Laut dem aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer bleibt die AfD bundesweit die stärkste politische Kraft. In der vom Institut Forsa durchgeführten Befragung erreicht die Partei 26 Prozent der Stimmen – ein Zuwachs gegenüber dem Ergebnis der Bundestagswahl 2023, bei der sie 20,8 Prozent erzielt hatte. Auf dem zweiten Platz folgen CDU/CSU mit 24 Prozent, gefolgt von der SPD mit 14 Prozent, den Grünen mit 12 Prozent und der Linken mit 11 Prozent.

Damit hätte eine schwarz-rote Koalition aus CDU/CSU und SPD keine Mehrheit mehr im Bundestag. Auch die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen ist gestiegen: 23 Prozent der Befragten gaben an, derzeit nicht zu wissen, ob und wo sie ihr Kreuz setzen würden – deutlich mehr als die 17,9 Prozent bei der letzten Bundestagswahl.

Gesellschaftliche Stimmung und politische Erwartungen

Die Umfrage verdeutlicht, dass viele Bürgerinnen und Bürger mit der Arbeit der etablierten Parteien unzufrieden sind. Nur 17 Prozent glauben an eine kurzfristige Verbesserung der wirtschaftlichen Lage, während 61 Prozent eine Verschlechterung erwarten. Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) ist der Meinung, keine der Parteien könne die zentralen Probleme des Landes effektiv lösen.

Gleichzeitig zeigt sich eine tiefe Skepsis gegenüber der politischen Handlungsfähigkeit: Nur 20 Prozent trauen der Union zu, die Herausforderungen Deutschlands am besten zu bewältigen, während 13 Prozent diese Kompetenz der AfD zuschreiben. Die Werte für SPD (7 Prozent), Grüne (5 Prozent) und Linke (4 Prozent) bleiben schwach.

Warum die AfD Zuspruch erhält

Eine zweite Umfrage von Forsa im Auftrag von RTL und ntv untersucht die Gründe für den wachsenden Zuspruch zur AfD. Demnach sind 76 Prozent der Befragten überzeugt, dass die Partei vor allem deshalb erfolgreich ist, weil sich die anderen Parteien „nicht mehr ausreichend um die Sorgen der Mehrheit der Menschen kümmern“. Lediglich 14 Prozent meinen, der Erfolg der AfD liege in der klaren Abgrenzung anderer Parteien zu ihr.

Die Einschätzung variiert regional stark. Im Osten Deutschlands sehen 38 Prozent die AfD als „normale Partei“, während im Westen nur 20 Prozent diese Ansicht teilen. Umgekehrt halten 74 Prozent der Westdeutschen die Partei für rechtsextremistisch, im Osten sind es 56 Prozent.

Unterschiedliche Haltungen in Union und Bevölkerung

In der politischen Mitte sorgt der Umgang mit der AfD weiterhin für Diskussionen. Nach einer Titelgeschichte im Magazin Stern gaben 57 Prozent der Befragten an, CDU und CSU sollten ihre Abgrenzung von der AfD beibehalten. 38 Prozent befürworteten hingegen eine begrenzte Zusammenarbeit, etwa in parlamentarischen Abstimmungen.

Unter Unionswählern teilen 60 Prozent die Position der Parteiführung, während 33 Prozent eine Kooperation nicht grundsätzlich ausschließen. Auffällig ist die Haltung im Osten: Dort sprechen sich 58 Prozent für gemeinsames Handeln aus, im Westen sind es nur 39 Prozent.

Bundeskanzler Friedrich Merz bekräftigte jüngst seine Ablehnung einer Zusammenarbeit: „Die ausgestreckte Hand der AfD ist eine Hand, die uns vernichten will“, sagte er im Konrad-Adenauer-Haus. Dennoch verdeutlichen die Zahlen, dass sich die gesellschaftliche Diskussion zunehmend von theoretischen Abgrenzungsfragen hin zu praktischen Machtkonstellationen verschiebt.

Gesellschaftlicher Fokus auf Außenpolitik und Sicherheit

Laut der Forsa-Erhebung beschäftigten sich 40 Prozent der Befragten zuletzt vor allem mit der Lage im Nahen Osten, 33 Prozent nannten den Krieg in der Ukraine, und 22 Prozent die Arbeit der Bundesregierung. Klassische innenpolitische Themen wie Rentenreform (14 Prozent) oder Wehrpflichtdebatte (13 Prozent) spielten dagegen eine deutlich geringere Rolle.

Die Ergebnisse zeigen, dass außenpolitische Konflikte und sicherheitspolitische Fragen derzeit einen erheblichen Einfluss auf die politische Wahrnehmung und das Wahlverhalten in Deutschland ausüben.

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