Konjunkturausblick trübt sich weiter ein

Von Karin Gutmann
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Ökonomen rechnen nur noch mit minimalem Wachstum

Die deutsche Wirtschaft steht 2025 vor einem nahezu stagnierenden Jahr. Laut aktueller Gemeinschaftsdiagnose der führenden Wirtschaftsinstitute wird das BIP lediglich um 0,1 Prozent zulegen. Noch vor wenigen Monaten waren die Fachleute von 0,8 Prozent ausgegangen.

Strukturen statt Konjunktur im Fokus

Nicht konjunkturelle Schwächen, sondern langfristige Missstände bremsen die Wirtschaft. Fehlende Anreize zur Arbeitsaufnahme, mangelnde Digitalisierung und zu wenig Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte zählen zu den größten Hürden.

Die Institute fordern eine „durchgreifende Entbürokratisierung“ sowie eine Anpassung des Sozialsystems an die demographische Entwicklung, um steigende Lohnkosten zu begrenzen.

Außenpolitische Risiken belasten zusätzlich

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die Entwicklung auf den internationalen Märkten. Besonders die Zollpolitik der USA unter Präsident Trump sorgt für Planungsunsicherheit. Die Einführung von 25-Prozent-Zöllen auf zahlreiche Industrieprodukte könnte die deutsche Wirtschaftsleistung deutlich belasten.

„Der Welthandel verliert an Dynamik, Investitionen werden verschoben“, heißt es in der Analyse. Dass die US-Zölle nun kurzfristig für 90 Tage ausgesetzt wurden, sei noch nicht in die Berechnungen eingeflossen.

Haushaltsausgaben und Löhne unter Druck

Während die Inflation leicht rückläufig ist, bleibt der private Konsum schwach. Die Verbraucher gaben 2024 lediglich 0,3 Prozent mehr aus, obwohl ihnen mehr Einkommen zur Verfügung stand. Die Sparquote von 11,4 Prozent zeigt: Die Unsicherheit bleibt hoch.

Auch der Arbeitsmarkt entwickelt sich uneinheitlich. Zwar entstehen neue Stellen im sozialen Bereich, doch in Industrie und Baugewerbe ist mit Rückgängen zu rechnen. Die Arbeitslosenquote wird zunächst auf 6,3 Prozent steigen, bevor sie 2025 voraussichtlich auf 6,2 Prozent sinkt.

Investitionen mit Zeitverzögerung

Die geplanten öffentlichen Ausgaben in Verteidigung, Infrastruktur und Klimaschutz sollen laut Analyse erst ab dem kommenden Jahr Wirkung entfalten. Für **2025 rechnen die Institute daher mit einem moderaten Wachstum von 1,3 Prozent – vorausgesetzt, internationale Spannungen eskalieren nicht weiter.

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