Einbruch bei internationalen Besucherzahlen
Das Bild der Vereinigten Staaten als attraktives Reiseziel bröckelt. Wichtige Tourismusmärkte weltweit kehren der USA den Rücken – und das spiegelt sich in den Zahlen für das Jahr 2025 deutlich wider. Nur 7,1 Millionen internationale Ankünfte wurden im ersten Quartal registriert – ein Rückgang von 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für den Monat März betrug das Minus sogar 11,6 Prozent.
Der Preis politischer Reibung
Die Ursachen für den Einbruch sind vielfältig, doch im Kern steht die zunehmend konfliktbeladene Außen- und Innenpolitik der Vereinigten Staaten. Die Zollpolitik, diplomatische Spannungen mit Kanada, Mexiko und Europa sowie Trumps Aussagen über Kanada als „51. Bundesstaat“ haben viele Reisende verunsichert.
Ein kanadischer Brancheninsider meint:
„Wenn man nicht weiß, ob man an der Grenze durchgewunken oder verhört wird, bucht man lieber woanders.“
Flugrouten werden gestrichen
Diese Unsicherheit hat längst konkrete Auswirkungen: Airlines reduzieren Verbindungen, Reiseanbieter ändern ihre USA-Angebote, und selbst große Marken spüren die Zurückhaltung. Air Canada kürzte mehrere inneramerikanische Strecken, Flight Centre meldet einen Einbruch der USA-Reisebuchungen um 40 Prozent.
Auch Europa zieht Konsequenzen
Zunehmende Skepsis zeigt sich ebenfalls in europäischen Märkten. Der Rückgang aus Frankreich und Deutschland ist messbar, und in Italien flacht die Nachfrage ab. Auch in Asien bleiben Besucher fern: In Japan sinken die Buchungen deutlich, in Brasilien ist die Situation ähnlich. Nur Südkorea zeigt ein moderates Plus, das jedoch nicht reicht, den Gesamttrend zu kippen.
Reiseverhalten wandelt sich langfristig
Auch in den Such- und Buchungssystemen großer Anbieter zeichnet sich ein klares Bild: Destinationen in Kanada, Europa und Asien gewinnen an Bedeutung, während das Interesse an den USA zurückgeht. China zeigt zwar punktuell ein wachsendes Interesse, doch die Unsicherheiten bleiben bestehen.
Der geplante Boom bleibt aus
Die ursprünglich prognostizierte Erholung des internationalen Tourismus in die USA – nach Jahren pandemiebedingter Einbrüche – bleibt aus. Statt des erwarteten Wachstums von 9 Prozent rechnet die Branche nun mit einem Rückgang von 9,4 Prozent. Ein Einschnitt, der nicht nur wirtschaftlich, sondern auch symbolisch wirkt.
Die USA als Reiseziel verlieren Strahlkraft
Die einstige Strahlkraft amerikanischer Großstädte, Nationalparks und Küstenorte verliert gegen ein neues Gefühl internationaler Distanz. Ein deutscher Tourist bringt es auf den Punkt:
„Man will willkommen sein – und genau das fühlt sich gerade in den USA nicht mehr so an.“