Edelmetall erreicht neues Allzeithoch
Inmitten wachsender wirtschaftlicher Unsicherheit und politischer Spannungen erlebt Gold einen historischen Höhenflug. Der Preis für eine Feinunze überschritt erstmals die Grenze von 3200 US-Dollar und liegt derzeit bei 3219,84 US-Dollar, ein Tagesplus von 1,4 Prozent.
Die Ursache liegt vor allem in der Fluchtbewegung großer Anleger, die sich aus US-Vermögenswerten zurückziehen und nach stabilen Alternativen suchen.
Trump als Krisenfaktor für die Finanzmärkte
Die jüngsten Maßnahmen von US-Präsident Donald Trump, insbesondere die Zollanhebung gegenüber China, gelten als Hauptauslöser für die aktuelle Verunsicherung. Die Handelsbeziehungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt gelten nun als erheblich gestört.
„Diese Eskalation hat unmittelbare Folgen für Anleger weltweit“, sagt Ilya Spivak von Tastylive. Die Unsicherheit führe zu einem Abverkauf von US-Aktien und Anleihen, der wiederum die Nachfrage nach Gold befeuere.
US-Währung im Sinkflug
Die Verluste des US-Dollar gehen einher mit dem Goldboom. Der Dollarindex verzeichnet einen Rückgang von 1,3 Prozent – der tiefste Stand seit drei Jahren. Ein schwächerer Dollar macht Gold für internationale Investoren deutlich erschwinglicher, was die Nachfrage zusätzlich anheizt.
„Gold profitiert zweifach: vom Misstrauen in den Dollar und vom allgemeinen Krisenmodus“, erklärt Spivak.
Gold (USD/t.oz), Quelle: TradingEconomics
Gold als Schutzschild gegen globale Risiken
Neben wirtschaftlichen Überlegungen ist auch das Sicherheitsdenken vieler Marktteilnehmer ausschlaggebend für die starke Goldnachfrage. In Phasen politischer Instabilität – ob durch Zollkonflikte, Wahlkampfrhetorik oder geopolitische Unsicherheit – setzen institutionelle Investoren verstärkt auf Rohstoffe mit stabiler Wertentwicklung.
Die Entwicklung erinnert an frühere Krisenjahre, in denen Gold jeweils stark gefragt war – etwa während der Finanzkrise 2008 oder der Pandemiephase 2020. Doch diesmal scheint der Auftrieb noch tiefgreifender, da gleich mehrere Belastungsfaktoren zusammentreffen.
Preisausblick bleibt bullish
Viele Analysten erwarten, dass der Goldpreis auch in den kommenden Wochen weiter steigen könnte, sofern keine politische Entspannung eintritt. Der Widerstand bei 3200 US-Dollar wurde nicht nur überwunden, sondern klar durchbrochen – ein technisches Signal, das weitere Käufe auslösen könnte.
Spivak betont abschließend: „Solange der Dollar schwach bleibt, wird Gold das bevorzugte Fluchtziel der Märkte sein.“