11,8 Milliarden Euro: Deutschland erhöht Klimafinanzierung

Von Heinz Gerhard Schwind
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Rekordausgaben trotz angespannter Haushaltslage

Mit einer nie dagewesenen Summe von 11,8 Milliarden Euro hat Deutschland im vergangenen Jahr die internationale Klimafinanzierung unterstützt. Damit übertraf die Bundesregierung nicht nur ihre selbst gesteckte Marke von sechs Milliarden Euro, sondern erreichte zugleich einen historischen Höchstwert. Auffällig ist, dass erstmals auch mehr als eine Milliarde Euro aus privatem Kapital in die Klimaprojekte floss – ein Schritt, den Berlin als entscheidend für die künftige Lastenteilung wertet.

Verpflichtungen aus dem Pariser Abkommen

Die Rekordzahlung erfolgt im Rahmen der internationalen Zusagen von 2015. Damals hatten sich die Industriestaaten verpflichtet, bis 2025 jährlich 100 Milliarden US-Dollar für den Klimaschutz in Entwicklungs- und Schwellenländern bereitzustellen. Deutschland hat nun die eigenen Ziele klar übertroffen und seine Zahlen an die EU-Kommission übermittelt. Diese Zahlungen gelten als Schlüssel, um das Vertrauen ärmerer Staaten vor der Weltklimakonferenz im brasilianischen Belem zu sichern.

Regierung betont Bedeutung des Signals

Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) unterstrich: „Deutschland steht auch in schwierigen Zeiten an der Seite des Globalen Südens. Klimaschutz bedeutet Zukunftssicherheit und wirtschaftliche Stabilität.“ Auch Umweltminister Carsten Schneider (SPD) sprach von einem zentralen Vertrauensbeweis: „Das Einhalten von Versprechen ist eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Verhandlungen bei der Weltklimakonferenz.“ Beide Minister machten deutlich, dass Berlin seinen Anspruch als treibende Kraft in der internationalen Klimapolitik untermauern will.

Wohin die Milliarden fließen

Die Milliardenbeträge werden gezielt eingesetzt:

  • Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen in Afrika, Asien und Lateinamerika
  • Projekte zur Anpassung der Landwirtschaft an Dürren und Überschwemmungen
  • Schutz von Wäldern und Mooren als CO₂-Speicher

Von den 6,1 Milliarden Euro an Haushaltsmitteln stammten 79 Prozent aus dem Etat des Entwicklungsministeriums. Damit trägt dieses Ressort den größten Teil der direkten staatlichen Mittel.

Private Mittel gewinnen an Gewicht

Zusätzlich zu den öffentlichen Geldern wurden 5,7 Milliarden Euro an privaten Investitionen und Bankkrediten aktiviert – darunter große Summen der KfW und der DEG. Mit diesen Mitteln wird unter anderem der öffentliche Nahverkehr in Indien, Südafrika, Indonesien und Mexiko modernisiert. Durch die Kombination von öffentlichen und privaten Mitteln erhofft sich die Bundesregierung eine Hebelwirkung, die über die eigene Finanzkraft hinausgeht.

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