Die Europäische Zentralbank (EZB) hat erneut eine Zinssenkung vorgenommen und setzt damit ihren Kurs der geldpolitischen Lockerung fort. Der Bankeinlagensatz wurde um 25 Basispunkte auf 2,50 Prozent gesenkt. Dies ist die sechste Zinssenkung in dieser Periode, davon fünf bei aufeinanderfolgenden Sitzungen des EZB-Rats. Der Leitzins befindet sich nun auf dem niedrigsten Stand seit März 2023.
Auswirkungen auf Kredite und Wirtschaft
Die EZB begründete ihre Entscheidung damit, dass die Geldpolitik „spürbar weniger restriktiv“ werde. Sinkende Zinsen erleichtern Unternehmen und privaten Haushalten die Aufnahme neuer Kredite, wodurch das Kreditwachstum gefördert wird. Experten hatten diesen Schritt bereits erwartet. Volkswirte gehen davon aus, dass die Lockerung der Geldpolitik mittelfristig die wirtschaftliche Erholung im Euroraum unterstützen könnte.
Inflation nähert sich Zielmarke
Ein weiterer Faktor für die erneute Zinssenkung ist die Entwicklung der Inflation. Im Februar lag die Teuerungsrate im Euroraum bei 2,4 Prozent, nachdem sie im Januar noch 2,5 Prozent betragen hatte. Damit nähert sich die Inflation dem EZB-Zielwert von 2,0 Prozent an. Trotz dieses positiven Trends bleibt die wirtschaftliche Lage im Euroraum angespannt.
Konjunktursorgen bleiben bestehen
Trotz der Zinssenkung gibt es Bedenken hinsichtlich der Konjunkturentwicklung. Die EZB erkennt an, dass sich die wirtschaftliche Lage in einigen Mitgliedsstaaten nur langsam erholt. „Die anhaltend trübe Konjunktur bereitet Sorgen“, erklärte ein Sprecher der EZB. Experten warnen, dass die niedrigeren Zinsen zwar das Wachstum stimulieren könnten, aber gleichzeitig das Risiko von neuen finanziellen Ungleichgewichten mit sich bringen.
Wie geht es weiter?
Analysten erwarten, dass die EZB in den kommenden Monaten weiterhin flexibel auf die wirtschaftlichen Entwicklungen reagieren wird. Ob es zu weiteren Zinssenkungen kommt, hängt maßgeblich davon ab, wie sich die Inflation und das Wirtschaftswachstum im Euroraum entwickeln. „Wir beobachten die Lage genau und werden unsere Maßnahmen entsprechend anpassen“, betonte ein Vertreter der EZB.Die erneute Zinssenkung der EZB stellt einen weiteren Schritt zur Stabilisierung der europäischen Wirtschaft dar. Während Unternehmen und Haushalte von günstigeren Krediten profitieren könnten, bleiben die wirtschaftlichen Risiken bestehen. Ob die geldpolitische Strategie langfristig Erfolg zeigt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.