Der US-amerikanische Automobilhersteller General Motors (GM) profitierte im vergangenen Jahr von einer anhaltenden Nachfrage nach Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor und konnte seinen operativen Gewinn erheblich steigern. Das bereinigte Ergebnis pro Aktie wuchs um 38 Prozent auf 10,60 US-Dollar. Damit konnte das Unternehmen die finanziellen Belastungen des Vorjahres, die durch hohe Streikkosten und Verluste der Robotaxi-Sparte Cruise entstanden waren, hinter sich lassen.
Hohe Abschreibungen schmälern Nettogewinn
Trotz des positiven operativen Ergebnisses musste GM einen deutlichen Rückgang beim Nettogewinn hinnehmen. Aufgrund erheblicher Abschreibungen im chinesischen Geschäft sowie auf die defizitäre Tochter Cruise sank der Nettogewinn um mehr als 40 Prozent auf sechs Milliarden US-Dollar. Insbesondere die Entwicklung der Robotaxi-Sparte hat sich als kostspielige Herausforderung erwiesen. Zudem bereitet der chinesische Markt zunehmend Probleme, da er nicht mehr das Wachstumspotenzial früherer Jahre bietet.
Optimistische Prognose trotz wirtschaftlicher Risiken
Für das Jahr 2025 setzt sich GM ehrgeizige Ziele und rechnet mit einem Nettogewinn zwischen 11,2 und 12,5 Milliarden US-Dollar. Allerdings könnten politische Entscheidungen Unsicherheiten mit sich bringen.
US-Präsident Donald Trump plant Änderungen in der Steuerpolitik und Einschnitte bei der Förderung von Elektrofahrzeugen. Zusätzlich drohen Importzölle auf Waren aus Kanada und Mexiko, was für GM als Produzent in diesen Ländern spürbare Auswirkungen haben könnte. Während dies die Verkäufe auf dem US-Markt stützen könnte, würden gleichzeitig höhere Importkosten entstehen.
Hohe Nachfrage nach Verbrennermodellen
Während viele Automobilhersteller verstärkt auf Elektromobilität setzen, erzielt GM weiterhin hohe Umsätze mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Trotz des weltweiten Trends zur Elektrifizierung bleibt der US-Markt ein wichtiger Absatzbereich für Benzin- und Dieselfahrzeuge. Diese stabilen Einnahmen könnten jedoch durch zukünftige Umweltauflagen und regulatorische Änderungen beeinflusst werden.
Herausforderungen im chinesischen Markt und bei Cruise
Die Zukunft der Robotaxi-Sparte Cruise bleibt ungewiss. Die hohen Verluste und technischen Hürden werfen Fragen zur Rentabilität des Geschäftsmodells auf. Zudem steht GM in China unter zunehmendem Druck, da die Konkurrenz durch heimische Hersteller wächst und der Marktanteil westlicher Autobauer sinkt.
GM bleibt zuversichtlich
Trotz der bestehenden Herausforderungen hat General Motors bewiesen, dass es sich in einem schwierigen Marktumfeld behaupten kann. Die anhaltende Nachfrage nach Verbrennungsmotoren und die ambitionierten Gewinnziele für das laufende Jahr zeigen, dass das Unternehmen weiterhin auf Expansion setzt. Ob die gesetzten Ziele trotz der wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten erreicht werden können, bleibt jedoch abzuwarten.