Buchhandel: Weltbild-Gruppe meldet erneut Insolvenz an

Von Heinz Gerhard Schwind
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Die Herausforderungen eines traditionsreichen Buchhändlers

Die Weltbild-Gruppe, ein bundesweit bekannter Buchhändler mit Sitz in Augsburg, hat erneut Insolvenz angemeldet. Dies betrifft die Kerngesellschaft Weltbild GmbH & Co. KG. Wie das Amtsgericht Augsburg am Montag bestätigte, wurde der entsprechende Antrag gestellt. Zuerst berichtete die „Wirtschaftswoche“ über diesen Schritt.

Insolvenz betrifft nicht die gesamte Gruppe

Die Düsseldorfer Droege Group, zu der das Unternehmen gehört, betonte, dass die Insolvenz nur die Kerngesellschaft betrifft und nicht die gesamte Weltbild-Gruppe. „Alle anderen Marken und Beteiligungen der Gruppe, die ca. 80 Prozent des Gruppenumsatzes generieren, sind von dieser Maßnahme nicht betroffen“, erklärte die Droege Group. Diese Klarstellung ist besonders wichtig, da die Gruppe zahlreiche bekannte Marken umfasst, darunter Weltbild, bücher.de, Tausendkind, Paul Valentine, Westfalia, Gärtner Pötschke, Orbisana und Jokers.

Wirtschaftliche Eckdaten und Historie

Die insolvente Weltbild GmbH & Co. KG erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von rund 500 Millionen Euro und ist die größte operative Gesellschaft innerhalb der Gruppe. Damit ist die Insolvenz ein bedeutender Einschnitt in der Geschichte des Unternehmens, das bereits vor zehn Jahren eine ähnliche Situation erlebte. Im Jahr 2014 musste Weltbild Insolvenz anmelden, nachdem die katholischen Gesellschafter, darunter zwölf Bistümer, sich weigerten, weiteres Geld für die Sanierung bereitzustellen. Nach dieser ersten Insolvenz übernahm die Beratungs- und Investmentgruppe Droege die Mehrheit an Weltbild.

Rechtsanwalt als vorläufiger Insolvenzverwalter

Das Gericht setzte den Rechtsanwalt Christian Plail als vorläufigen Insolvenzverwalter ein. Plail ist Partner der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz, deren Name durch die Insolvenzen von Galeria und Schlecker bekannt wurde. Seine Aufgabe wird es sein, die weitere Entwicklung der Insolvenz zu steuern und mögliche Lösungen für die Zukunft der Kerngesellschaft zu finden.

Unsichere Zukunft der Kerngesellschaft

Aktuell ist noch unklar, welche konkreten Auswirkungen die Insolvenz der Kerngesellschaft auf die Weltbild-Gruppe haben wird. Eine Unternehmenssprecherin wollte sich dazu zunächst nicht äußern. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und ob es möglicherweise zu weiteren Restrukturierungsmaßnahmen kommen wird.

Die erneute Insolvenz wirft viele Fragen auf und stellt die betroffenen Mitarbeiter sowie Geschäftspartner vor große Unsicherheiten. Es bleibt zu hoffen, dass die Maßnahmen zur Insolvenzverwaltung erfolgreich sind und eine nachhaltige Lösung gefunden wird, um die Zukunft des Traditionsunternehmens zu sichern.

Ein Blick auf die Droege Group

Die Droege Group, die Mehrheitseignerin der Weltbild-Gruppe, ist eine Beratungs- und Investmentgruppe mit Sitz in Düsseldorf. Das Unternehmen hat in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass es in der Lage ist, Krisenunternehmen zu restrukturieren und zu stabilisieren. Inwiefern die Droege Group auch diesmal eine Lösung für Weltbild finden kann, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass das Unternehmen mit seiner Erfahrung und seinen Ressourcen eine Schlüsselrolle in der Bewältigung dieser Krise spielen wird.

Die erneute Insolvenz der Weltbild GmbH & Co. KG markiert einen weiteren Tiefpunkt in der bewegten Geschichte des Unternehmens. Mit einem Umsatz von rund 500 Millionen Euro im Jahr 2023 zeigt sich die wirtschaftliche Bedeutung der Kerngesellschaft innerhalb der Gruppe. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Zukunft von Weltbild und seiner zahlreichen Marken zu sichern. Die Augen sind nun auf den vorläufigen Insolvenzverwalter Christian Plail und die Droege Group gerichtet, deren Strategien und Entscheidungen maßgeblich beeinflussen werden, ob und wie die traditionsreiche Buchhandelskette wieder auf die Beine kommt.

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