Preisanstieg in allen Segmenten
In den vergangenen sechs Jahren sind die Preise für neue Autos in Europa deutlich gestiegen. Die Untersuchung der Beratung Jato zeigt: Kleinwagen verteuerten sich von 2018 bis 2024 um 34 Prozent, Kompaktwagen um 36 Prozent. Besonders stark spüren Käufer den Anstieg in Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien.
Einfluss der Corona-Krise
Die Corona-Jahre 2020 bis 2022 wirkten wie ein Katalysator. Allein im Jahr 2020 erhöhten sich die Kleinwagenpreise um 10 Prozent, was einem Plus von etwa 1.800 Euro pro Fahrzeug entspricht. Produktionsunterbrechungen, teurere Rohstoffe und die Knappheit an Halbleitern spielten eine große Rolle.
SUV-Trend sorgt für Mehrkosten
Der Siegeszug der SUVs verschiebt das Preisgefüge zusätzlich. Kompakte Crossover kosten heute im Durchschnitt 7.700 Euro mehr als vergleichbare Limousinen. Seit 2018 hat sich dieser Aufpreis um weitere 2.000 Euro erhöht.
Elektrifizierung als Preistreiber
Der Ausbau der Elektromobilität verteuerte vor allem das Einstiegs- und Mittelklassesegment. Lange lagen die Preise für E-Fahrzeuge deutlich über denen für Benziner oder Diesel. Inzwischen ist der Unterschied geringer geworden, was auf eine breitere Modellpalette und sinkende Batteriepreise zurückzuführen ist.
Marktstruktur im Wandel
Diese Preisverschiebung – von Experten als Preismigration bezeichnet – bedeutet, dass günstige Einsteigermodelle preislich in Sphären vordringen, die früher teureren Modellen vorbehalten waren. Ein klassischer Kleinwagen kostet heute so viel wie ein SUV vor zwei bis fünf Jahren.