Stihl reduziert Belegschaft wegen Marktdruck

Von Heinz Gerhard Schwind
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500 Arbeitsplätze weltweit vor dem Aus

Der traditionsreiche Gartengerätehersteller Stihl muss weltweit etwa 500 Arbeitsplätze streichen, wie das Unternehmen in Waiblingen mitteilte. Die Maßnahme betrifft vor allem Verwaltungsstellen in Deutschland. Der Abbau soll ohne Kündigungen erfolgen und durch freiwillige Ausstiege und Rentenregelungen umgesetzt werden.

Personalchef Michael Prochaska betonte:
Wir passen die Personalstruktur an die Gegebenheiten des Marktes an.

Überhitzung in Pandemiejahren führt zu Korrektur

In den Jahren der Pandemie erlebte Stihl einen deutlichen Anstieg der Beschäftigtenzahlen. Die Belegschaft wuchs auf über 21.000 Mitarbeitende an. Vorstandschef Michael Traub räumte ein, dass die Erwartungen damals zu hoch waren:
Man rechnete mit dauerhaft hohem Wachstum, das blieb aus.

Aktuell beschäftigt Stihl weltweit noch gut 19.700 Personen, davon über 6.000 in Deutschland. Die Werke in Waiblingen, Konstanz und Weinsheim zählen zu den wichtigsten Standorten.

Produktionsverlagerung durch Akkutrend

Der Markt entwickelt sich deutlich in Richtung Akku-Technologie. In Deutschland liegt der Fokus jedoch auf klassischen Benzinprodukten, was laut Traub zu strukturellen Verschiebungen führt.

Der Akku-Anteil lag 2024 bei 25 Prozent, soll aber bis 2027 auf 35 Prozent steigen.
Wenn weniger Benzingeräte verkauft werden, sinkt auch der Bedarf an Fertigungskapazitäten in Deutschland.“, so Traub.

Standortfaktoren bremsen Wettbewerbsfähigkeit

Stihl äußert sich ungewöhnlich offen zur Frage der Produktionsbedingungen in Deutschland. Vorstandschef Traub kritisierte:
Die Wettbewerbsbedingungen in Deutschland sind nicht gut genug, um hier Akkugeräte zu machen.

Das deutet auf langfristige Verschiebungen in der Standortstrategie hin – möglicherweise zugunsten internationaler Produktionsorte mit besseren Rahmenbedingungen.

Verhaltenes Wachstum trotz Umsatzplus

2024 konnte Stihl den Umsatz leicht um 1,1 Prozent auf 5,33 Milliarden Euro steigern. Damit wurde das Vorkrisenniveau jedoch noch nicht erreicht. Zum Gewinn äußert sich das Familienunternehmen wie gewohnt nicht.

Für die kommenden Jahre bleibt das Management vorsichtig:
Stihl macht mehr als 90 Prozent seines Umsatzes im Ausland.
Das macht das Unternehmen anfällig für Währungseffekte, Exportbarrieren und konjunkturelle Schwächen weltweit.

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