Rekord-Import von Atomstrom

Von Heinz Gerhard Schwind
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Energiewende am Ende

Berlin. Deutschlands Energieversorgung gerät ins Wanken. Im Jahr 2024 importierte das Land erstmals 16,5 Milliarden Kilowattstunden Atomstrom – ein Rekordwert, der etwa die Hälfte der jährlichen Stromproduktion der drei letzten deutschen Kernkraftwerke aus dem Jahr 2022 entspricht. Dieser Trend unterstreicht die Folgen des beschleunigten Atomausstiegs und zeigt die wachsende Abhängigkeit von Nachbarländern wie Frankreich.

Frankreich als Rettungsanker

Frankreich hat sich seit dem Atomausstieg Deutschlands zum wichtigsten Lieferanten für Atomstrom entwickelt. Nach Angaben des „Radiant Energy Reports“ hat sich die Menge des französischen Stroms im deutschen Netz im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt, wobei bis zu 80 Prozent dieser Energie aus Kernkraftwerken stammen. Manuel Frondel, Energieökonom, übt scharfe Kritik an der deutschen Politik: „Deutschland hat durch die Abschaltung der AKW egozentrisch gehandelt. Es verlässt sich darauf, dass andere Länder die entstandenen Stromdefizite ausgleichen.“

Vom Stromexporteur zum Importland

Vor wenigen Jahren war Deutschland noch ein bedeutender Stromexporteur. Heute jedoch hängt die Versorgung zunehmend von Importen ab, insbesondere in den kalten Wintermonaten, wenn Sonne und Wind – die zentralen Säulen der Energiewende – unzuverlässig sind. Experten warnen: „Eine uneingeschränkte Versorgungssicherheit aus eigenen Energiequellen ist nicht mehr gewährleistet.“

Explodierende Strompreise belasten Verbraucher

Die Abhängigkeit von erneuerbaren Energien und teurem Importstrom treibt die Strompreise auf ein besorgniserregendes Niveau. Im November 2024 erreichte der Börsenstrompreis mit 800 Euro pro Megawattstunde einen historischen Höchststand. Diese Preisexplosion zeigt die Schwächen eines Systems, das stark von volatilen erneuerbaren Energien abhängig ist. In Zeiten schwachen Windes und geringer Sonneneinstrahlung muss teurer Ersatzstrom eingekauft werden, was die Versorgung ineffizient und kostspielig macht.

Kritik an der Energiewende wächst

Die deutsche Energiewende steht zunehmend unter Druck. Kritiker bemängeln, dass die Entscheidung zum Atomausstieg zu voreilig und ohne ausreichend tragfähige Alternativen getroffen wurde. Der ehemalige Status als Stromexporteur scheint verloren, und die wachsende Abhängigkeit von Importen stellt nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität in Frage.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Ohne grundlegende Reformen bleibt die deutsche Energiepolitik ein riskantes Experiment. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob Deutschland die Energiewende anpassen kann, um Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten – oder ob der Atomausstieg als Fehlentscheidung in die Geschichte eingeht.

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