Lyten baut Batteriestandorte in Europa massiv aus

Von Karin Gutmann
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Kalifornischer Konzern übernimmt Nordvolts Projekte

Der US-Batterieentwickler Lyten mit Sitz im Silicon Valley hat bekanntgegeben, dass er sämtliche verbleibenden Produktionsstätten und Entwicklungszentren des ehemaligen Konkurrenten Northvolt übernehmen will. Zu den geplanten Standorten zählen auch Danzig, Skellefteå, Västerås sowie die Anlage Northvolt Drei bei Heide, die sich derzeit noch im Aufbau befindet.

Die geplante Übernahme betrifft laut Unternehmensmitteilung nicht nur die physischen Standorte, sondern auch sämtliche technologischen Patente und Markenrechte des schwedischen Herstellers. Die Vereinbarung wurde als verbindlich bezeichnet. Details zur Höhe des Kaufpreises wurden nicht veröffentlicht.

Zuvor erfolgte Erwerbungen bereiten den Weg

Lyten hatte sich bereits Ende 2024 einen bedeutenden Produktionsstandort in den USA gesichert, der ursprünglich von Northvolt betrieben wurde. Im Juli 2025 folgte die Ankündigung, auch die große Batteriespeicher-Fabrik in Danzig zu übernehmen, die über eine Produktionskapazität im Gigawattbereich verfügt.

Nach Angaben von Lyten soll diese zweite Übernahme bis Ende September 2025 abgeschlossen werden. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte: „Mit dieser Strategie stärken wir unsere Lieferkette und können auch europäische Kunden künftig direkt beliefern.“

Standort Heide rückt in Fokus des Ausbaus

Besondere Aufmerksamkeit gilt der geplanten Fertigstellung des Werks in Heide (Schleswig-Holstein). Diese Fabrik war ein Kernprojekt der deutschen Energiewende, bevor Northvolt in finanzielle Schwierigkeiten geriet. Lyten kündigte an, den Standort nach der Übernahme zügig in Betrieb zu nehmen. „Wir wollen den Standort Heide zu einem Innovationszentrum für Batterieproduktion machen“, heißt es aus Unternehmenskreisen.

Das Werk ist insbesondere für den Einsatz in Verbindung mit erneuerbaren Energien aus Norddeutschland vorgesehen. Geplant sind modulare Speicherlösungen, die direkt an Windparks angeschlossen werden können.

Übernahme von Know-how und Entwicklungszentren

Mit dem Forschungszentrum „Northvolt Labs“ in Västerås sowie der Stammfabrik im schwedischen Skellefteå übernimmt Lyten auch zentrale Bestandteile der früheren Entwicklungsarbeit des schwedischen Herstellers. Die Integration des geistigen Eigentums soll dabei helfen, die hauseigene Technologie schnell zu skalieren.

„Unsere Vision ist, Lithium-Schwefel-Zellen in den Massenmarkt zu bringen – effizient, sicher und kostengünstig“, sagte ein Unternehmenssprecher. Lyten sieht sich damit in der Lage, gegenüber chinesischen und koreanischen Herstellern technologisch aufzuholen.

Europas Batterieproduktion vor neuer Dynamik

Die Insolvenz von Northvolt am 12. März 2025 hatte zunächst Sorgen um den europäischen Technologiestandort ausgelöst. Nun könnte die vollständige Übernahme durch Lyten eine neue industrielle Dynamik auslösen. Der Markteintritt eines US-Innovationsführers könnte den Wettbewerb stärken und neue Impulse für die Transformation der europäischen Energiesysteme bringen.

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