Kik prüft Schließung von unrentablen Filialen

Von Heinz Gerhard Schwind
kik-prüft-schließung-von-unrentablen-filialen

Handelsumfeld zwingt zur Neuordnung

Der Textildiscounter Kik hat angekündigt, sein europaweites Filialnetz einer umfassenden Prüfung zu unterziehen. Dabei könnten auch Verkaufsstellen geschlossen werden, die dauerhaft keine Gewinne erwirtschaften. Das Unternehmen erklärte in Bönen, Ziel sei es, die Strukturen zu verschlanken und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Die Branche sieht sich derzeit mit massiven Herausforderungen konfrontiert: Inflation, ein harter Verdrängungswettbewerb im Niedrigpreissegment und Schwankungen in den Lieferketten belasten die Bilanz vieler Händler. Kik betonte, dass auch das eigene Geschäft diesen Druck spüre.

Beschäftigte sollen weiter beschäftigt werden

Kik beschäftigt aktuell rund 32.000 Mitarbeiter, davon 19.000 in Deutschland. Hierzulande betreibt der Konzern 2.400 Läden, europaweit sind es insgesamt 4.200 Standorte in 14 Ländern.

In einer Stellungnahme hieß es: „Wir bieten unseren Beschäftigten auch bei Standortschließungen Möglichkeiten zur Weiterbeschäftigung.“ Durch das dichte Filialnetz gebe es zahlreiche Optionen, Personal an anderen Standorten einzusetzen.

Mehrzahl der Standorte bleibt profitabel

Obwohl eine Optimierung des Filialportfolios angestrebt wird, betonte die Unternehmensführung, dass der Großteil der Geschäfte profitabel arbeitet. Man wolle deshalb nicht nur reduzieren, sondern auch in neuen Märkten expandieren. Der Prozess solle sich über mehrere Jahre erstrecken, um geordnet ablaufen zu können.

Der Konzern verfolgt das Ziel, Kostenstrukturen zu verbessern und Effizienzpotenziale zu heben. Diese Maßnahmen sollen es ermöglichen, langfristig stabil und widerstandsfähig aufgestellt zu bleiben.

Führungswechsel sorgt für Spekulationen

Die Diskussion über mögliche Schließungen fällt in eine Phase interner Veränderungen. Erst kürzlich verließ Patrick Zahn, langjähriger Geschäftsführer von Kik, überraschend das Unternehmen. Medienberichte sprachen von möglichen dreistelligen Filialschließungen, bestätigt wurde dies jedoch bislang nicht.

Kik, 1994 unter dem Leitspruch „Kunde ist König“ gegründet, hat sich mit Bekleidung, Haushaltswaren, Spielzeug und Dekorationsartikeln im Discountbereich etabliert. Mit seiner breiten Produktpalette zählt das Unternehmen zu den führenden Textildiscountern in Europa.

Wirtschaftliche Belastungen halten an

Die angekündigte Restrukturierung ist auch eine Reaktion auf die anhaltende Kaufzurückhaltung vieler Konsumenten. Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln haben die Ausgabenbereitschaft spürbar gedämpft. Zudem setzt die starke Konkurrenz im Onlinehandel die stationären Händler unter Druck.Kik kündigte an, den Optimierungsprozess schrittweise umzusetzen. So soll das Unternehmen trotz widriger Rahmenbedingungen zukunftsfähig bleiben und auch in den kommenden Jahren eine stabile Rolle im hart umkämpften Textilhandel spielen.

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Über uns

RMK Marketing Inc.
41 Lana Terrace, Mississauga, Ontario L5A 3B2, Kanada​

Besondere Beiträge

© Copyright 2024 Borse Market. All Rights Reserved.