Deutlicher Kurssprung bei Salzgitter
Die Aktien europäischer Stahlkonzerne haben am Freitag kräftig zugelegt. Besonders auffällig war der Aufschwung bei Salzgitter, deren Wertpapiere um 8,6 Prozent nach oben schossen. Damit summiert sich das Plus der Woche auf beeindruckende 24 Prozent. Ein optimistischer Analystenkommentar verlieh der Aktie zusätzlichen Auftrieb.

Branchenweite Aufwärtsbewegung
Auch andere große Produzenten aus Europa konnten profitieren. Die finnische Outokumpu verzeichnete ein Kursplus von 6,1 Prozent, während Thyssenkrupp um 6,2 Prozent kletterte. Zudem legten die Papiere von Acerinox und Aperam um jeweils mehr als zwei Prozent zu. Damit zeigt sich ein seltener Gleichklang der gesamten Branche.

Hintergrund der Rally: Schutz vor Importen
Auslöser des Aufwärtstrends sind Berichte über ein bevorstehendes Eingreifen der Europäischen Union. Laut Wall Street Journal soll Brüssel Einfuhrzölle von bis zu 50 Prozent auf Stahlimporte oberhalb festgelegter Mengen vorschlagen. Ziel sei es, die durch Überkapazitäten und günstige Konkurrenzprodukte belastete Stahlindustrie Europas zu stützen.

Konkurrenzdruck durch Billigstahl aus Asien
Insbesondere Importe aus China gelten als Hauptproblem. Der dortige Stahl wird zu deutlich niedrigeren Preisen angeboten und setzt europäische Hersteller seit Jahren unter Druck. Ein Brancheninsider erklärte: „Wenn Brüssel jetzt nicht handelt, verliert Europa seine industrielle Basis im Stahl für immer.“ Die geplanten Zölle sollen dieser Entwicklung entgegenwirken und den europäischen Produzenten wieder Luft verschaffen.

Entscheidung rückt näher
Die EU könnte die Abgabe bereits Anfang kommender Woche offiziell ankündigen. Anleger erwarten, dass die Maßnahme die Aktienkurse kurzfristig weiter beflügeln dürfte. Mittel- und langfristig hängt der Erfolg jedoch davon ab, wie konsequent die Umsetzung erfolgt und ob Gegenmaßnahmen anderer Handelsblöcke folgen.