Baugewerbe in der Krise: Fünftes Jahr Umsatzminus erwartet

Von Heinz Gerhard Schwind
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Das Bauhauptgewerbe in Deutschland steht weiterhin unter Druck. Nach Angaben des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB) wird 2025 das fünfte Jahr in Folge mit sinkenden Umsätzen sein. Trotz erster Anzeichen einer Stabilisierung bleibt die Lage angespannt.

Umsatzrückgang und Prognosen

Für 2024 rechnet der ZDB mit einem Umsatz von knapp 160 Milliarden Euro. Das entspricht einem nominalen Rückgang von zwei Prozent und einem realen Minus – bereinigt um Preissteigerungen – von vier Prozent. Der Trend setzt sich laut Prognose auch 2025 fort, wenn ein weiterer realer Umsatzrückgang von 2,5 Prozent erwartet wird. „Wir bewegen uns auf niedrigem Niveau, sehen aber erste Signale für eine Stabilisierung“, erklärt ein Sprecher des ZDB.

Einbruch bei Auftragseingängen

Besonders alarmierend ist der Rückgang der Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe. Seit 2021 sind diese real um 13 Prozent gesunken. Die Nachfrage nach Bauleistungen ist in allen Sektoren – vom Wohnungsbau bis hin zur Infrastruktur – schwach, obwohl der Investitionsbedarf weiterhin hoch ist. „Die Nachfrage spiegelt nicht den tatsächlichen Bedarf wider. Es fehlen Anreize und klare Rahmenbedingungen, um Projekte anzustoßen“, so der ZDB-Sprecher.

Ursachen der Krise

Mehrere Faktoren belasten die Bauwirtschaft:

  • Hohe Baukosten durch gestiegene Materialpreise und Energieausgaben.
  • Erschwerte Kreditvergabe, die Investoren abschreckt.
  • Fachkräftemangel, der Projekte verzögert oder verteuert.
    Diese Entwicklungen verstärken eine Unsicherheit, die selbst notwendige Bauvorhaben stocken lässt.

Ausblick: Hoffnung auf Stabilisierung

Trotz der Herausforderungen sieht der ZDB mittelfristig Potenzial für eine Erholung. Politische Maßnahmen könnten entscheidend sein, um die Bauwirtschaft wiederzubeleben. „Wenn wir gezielte Investitionsprogramme und weniger bürokratische Hürden bekommen, ist eine Trendwende möglich“, betont der Sprecher.

Das Bauhauptgewerbe erlebt eine der schwersten Krisen der letzten Jahrzehnte. Zwar zeichnet sich eine Stabilisierung ab, doch ohne politische Unterstützung und strukturelle Anpassungen bleibt die Erholung ungewiss. Die Branche appelliert an die Politik, den dringend benötigten Investitionsbedarf nicht länger zu ignorieren.

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