Werk erhält entgegen früherer Pläne ein erweitertes Modellportfolio
Das Volkswagen-Werk Zwickau bleibt deutlich umfassender ausgelastet als noch vor einem Jahr vorgesehen. Eine interne Neuordnung der Produktionsstrategie führt dazu, dass die ursprünglich geplante Abgabe mehrerer Modelle an andere Standorte nicht umgesetzt wird. Stattdessen bestätigte die Unternehmensführung auf einer Betriebsversammlung, dass der Cupra Born weiterhin exklusiv in Zwickau gefertigt wird. Ebenso wird der ID.3 vorerst am Standort verbleiben und nicht – wie einst geplant – verlagert.
Der Schritt folgt einer aktualisierten Einschätzung der erwarteten Produktionsmengen. Der Konzern hat sein Fertigungsnetz neu kalibriert, um die größten deutschen Standorte effizienter zu synchronisieren und Engpässe zu vermeiden.
Cupra Born und ID.3 bleiben länger Bestandteil der Fertigung
Die ursprünglichen Pläne sahen vor, dass Zwickau künftig fast ausschließlich den Audi Q4 e-tron montiert. Doch diese Ausrichtung ist passé. Der Cupra Born, ein strategisches Modell der dynamisch wachsenden Marke Cupra, erhält langfristig einen festen Platz in der sächsischen Produktion.
Ein Vertreter der Standortleitung erklärte: „Wir sichern mit der neuen Planung die Stabilität des Werks und schaffen berechenbare Perspektiven für unsere Beschäftigten.“ Der ID.3, der im Zuge der früheren Restrukturierungsüberlegungen nach und nach auslaufen sollte, bleibt dem Werk ebenfalls erhalten.
Für Zwickau bedeutet das eine weitere Phase mit mehreren Modellen und Marken – ein Vorteil, der sowohl Flexibilität als auch Auslastung stärkt.
Bedeutender Standort mit hoher Modellvielfalt
Der Standort Zwickau zählt weiterhin zu den zentralen Pfeilern der E-Mobilitätsstrategie des Konzerns. Mit rund 8500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das Werk einer der bedeutendsten industriellen Arbeitgeber in Sachsen. Aktuell laufen dort sechs reine Elektrofahrzeuge vom Band.
Die erneute Entscheidung für eine breite Modellpalette stützt nicht nur die Position des Werks, sondern auch die Zulieferregion, die entscheidend vom E-Auto-Knotenpunkt in Westsachsen profitiert. Zwickau bleibt damit eines der wichtigsten Mehrmarken-Werke im deutschen VW-Produktionsverbund.

Jubiläumsfeier betont Bedeutung für Sachsen
Anlässlich des 35-jährigen Jubiläums von Volkswagen Sachsen würdigte Wirtschaftsminister Dirk Panter die Leistung des Standorts vor mehreren tausend Beschäftigten. In seiner Rede bezeichnete er das Werk als „einen Leuchtturm der industriellen Entwicklung Ostdeutschlands“ und hob hervor, dass es das produktivste Volkswagen-Werk in Deutschland sei.
Panter unterstrich die Bedeutung der erweiterten Modellzuweisung als „wichtiges Signal“ für die Belegschaft und für die gesamte regionale Wirtschaft. Die Bestätigung der Modelle trage dazu bei, Planungssicherheit in einer Phase zu schaffen, in der viele Automobilhersteller ihre E-Strategien überdenken müssen.
Neue Produktionsplanung folgt veränderten Marktprognosen
Volkswagen reagiert mit der Neuausrichtung auf Änderungen im Marktumfeld und auf Schwankungen bei der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen. Die erneute Zuordnung der Modelle ergibt sich aus einer umfassenden Überarbeitung der Absatz- und Produktionsprognosen. Dabei wurden Kapazitäten, Ressourcen und langfristige Skalierungsziele neu bewertet.
Ein Konzernsprecher erläuterte: „Die überarbeitete Volumenplanung ermöglicht uns, Fertigungsstrukturen passgenau an den realen Bedarf anzupassen.“ Diese Anpassung betrifft nicht nur Zwickau, sondern auch weitere deutsche Standorte, deren Produktionsprofile jetzt im Detail aufeinander abgestimmt werden.
Damit verfolgt Volkswagen das Ziel, flexibel auf Marktschwankungen reagieren zu können, ohne die Stabilität der Werke zu gefährden.
