Stellantis zieht sich vom Wasserstoffmarkt zurück

Von Karin Gutmann
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Transporter mit Brennstoffzelle kommen nicht mehr

Der Autoriese Stellantis, dem unter anderem Peugeot, Citroën, Opel, Fiat, Jeep und Chrysler angehören, hat die komplette Einstellung seiner Wasserstofffahrzeugentwicklung bekanntgegeben. Die für 2025 geplanten Modelle der Pro-One-Serie werden nicht wie vorgesehen auf den Markt gebracht. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte, dass die Voraussetzungen für eine kommerzielle Einführung derzeit nicht gegeben seien.

Marktchancen für Wasserstoff gelten als unzureichend

In einer offiziellen Stellungnahme hieß es, dass eine flächendeckende Verbreitung wasserstoffbetriebener Nutzfahrzeuge vor Ende des Jahrzehnts nicht realistisch sei. Der Konzern verweist auf unzureichende Infrastruktur, insbesondere in Form von Tankstellen, sowie auf fehlende staatliche Kaufanreize für Endverbraucher. Zudem seien die notwendigen Investitionen zur Markteinführung zu hoch, um ein tragfähiges Geschäftsmodell zu gewährleisten.

Produktionsstopp an zwei europäischen Standorten

Die Produktionslinien in Frankreich (Hordain) und Polen (Gliwice), wo mittelgroße bzw. große Nutzfahrzeuge gefertigt werden sollten, werden nicht wie geplant umgerüstet. Diese Entscheidung stellt einen herben Rückschlag für beide Werke dar, die sich auf zusätzliche Auslastung eingestellt hatten. Die ursprünglich für den Sommer 2025 vorgesehene Serienfertigung ist damit offiziell gestrichen.

Verantwortliche Führung sieht keinen wirtschaftlichen Sinn

Jean-Philippe Imparato, der für das Europageschäft zuständige Manager, äußerte sich klar zur Lage: „Der Wasserstoffmarkt bleibt ein Nischensegment ohne Aussichten auf mittelfristige wirtschaftliche Nachhaltigkeit„. Die Aussage lässt erkennen, dass der Konzern die langfristige Tragfähigkeit dieser Technologie für den eigenen Bedarf kritisch bewertet – vor allem im Segment der leichten Nutzfahrzeuge.

Fokus auf Batteriefahrzeuge wird wohl verstärkt

Mit der Aufgabe des Wasserstoffsegments deutet sich eine Neuorientierung innerhalb der Konzernstrategie an. Insbesondere angesichts des Ausbaus von Produktionskapazitäten für Elektrofahrzeuge in Europa und Nordamerika dürften künftige Investitionen vorrangig in den Bereich der Batterieelektrischen Mobilität fließen. Diese bietet laut Unternehmensführung aktuell die besseren wirtschaftlichen Skalierungsmöglichkeiten.

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