Millionenstrafe gegen Milka Hersteller
Der US-amerikanische Lebensmittelgigant Mondelez, bekannt für beliebte Marken wie Milka, Oreo und Tuc, wurde von der Europäischen Kommission zu einer Geldstrafe von 337,5 Millionen Euro verurteilt. Diese Entscheidung folgt dem Vorwurf, dass Mondelez den grenzüberschreitenden Handel seiner Produkte innerhalb der Europäischen Union manipuliert und dadurch künstlich hohe Preise für die Verbraucher verursacht habe.
Verstöße gegen den freien Wettbewerb
Die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager erklärte, dass Mondelez seine Handelspartner daran gehindert habe, Produkte in einem EU-Mitgliedsstaat günstig zu erwerben und in einem anderen zu verkaufen, um so die Preise hoch zu halten. „Mondelez hat das getan, um die Preise für seine Produkte zum Nachteil der Verbraucherinnen und Verbraucher hochzuhalten“, so Vestager. Diese Praxis, bekannt als Behinderung des Parallelhandels, ist insbesondere in Zeiten hoher Inflation problematisch, da sie dazu beiträgt, die Preise auf dem europäischen Markt künstlich hoch zu halten.
Die Bedeutung des Parallelhandels
Der Parallelhandel spielt eine wesentliche Rolle im europäischen Binnenmarkt, indem er den Wettbewerb fördert und dadurch hilft, die Preise niedrig zu halten. Die Behinderung dieses Handels durch Mondelez hat nach Einschätzung der EU-Kommission direkt zu überhöhten Preisen geführt. Die von der Kommission festgestellten Verstöße erstreckten sich über einen Zeitraum von 14 Jahren, von 2006 bis 2020.
Kooperation führt zu Strafmilderung
Die EU-Kommission hat die Kooperation von Mondelez bei der Aufklärung der Verstöße anerkannt und das Bußgeld um 15 Prozent reduziert. Diese Kooperation umfasste vermutlich die Bereitstellung von Informationen und Unterlagen, die es den Behörden erleichterten, die Verstöße zu verstehen und zu dokumentieren. Mondelez bezeichnete die Angelegenheit als „historisch“ und betonte, dass es sich um „Einzelfälle“ handle, die bereits abgeschlossen seien. Der Konzern hatte bereits im Vorfeld finanzielle Rückstellungen für das Bußgeld getroffen.
Einfluss auf den Markt
Mondelez ist mit einem jährlichen Umsatz von über 36 Milliarden Dollar einer der größten Süßwarenhersteller weltweit. Die verhängte Geldstrafe ist die höchste, die je von der EU-Kommission gegen einen Lebensmittelkonzern ausgesprochen wurde und zählt zu den zehn höchsten Strafen, die die Kommission insgesamt verhängt hat. Dies unterstreicht die Schwere der Verstöße und die Bedeutung, die die EU-Kommission dem freien Wettbewerb und der Preisgestaltung auf dem europäischen Markt beimisst.
Die Entscheidung der EU-Kommission sendet ein klares Signal an andere große Konzerne, dass Wettbewerbsbeschränkungen und Manipulationen des Marktes nicht toleriert werden. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Sicherung fairer Marktbedingungen und zum Schutz der Verbraucher in der Europäischen Union.