Luftfahrtbranche fürchtet Eskalation im Zollstreit

Von Karin Gutmann
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Ryanair signalisiert Ausstieg aus Boeing-Vertrag

In der transatlantischen Luftfahrtindustrie droht eine Zollkrise historischen Ausmaßes. Nachdem die US-Regierung unter Donald Trump angekündigt hat, die Zollfreiheit für zivile Flugzeuge infrage zu stellen, meldete sich Ryanair mit klarer Botschaft: Die Airline werde ihre Bestellungen bei Boeing überdenken, sollten neue Abgaben eingeführt werden.

Michael O’Leary, Chef der größten europäischen Fluggesellschaft, betonte:
Wenn die US-Regierung ihren unklugen Plan umsetzt, müssen wir reagieren.

Chinesische Anbieter als Druckmittel im Spiel

O’Leary brachte sogar chinesische Flugzeugbauer wie Comac als Alternative ins Gespräch, sofern diese deutlich günstigere Konditionen bieten. Die Aussicht auf eine Zusammenarbeit mit einem vom chinesischen Militär unterstützten Hersteller ruft jedoch in Washington deutliche Ablehnung hervor.

Raja Krishnamoorthi, Demokrat im US-Repräsentantenhaus, reagierte empört:
Die Zusammenarbeit mit chinesischen Staatsunternehmen ist inakzeptabel.

Verflechtung zwischen Industrie und Handel gefährdet

Der Konflikt gefährdet nicht nur Lieferketten, sondern auch Vertrauensverhältnisse zwischen Herstellern und Fluggesellschaften. Ryanair wartet derzeit auf die Auslieferung der letzten 29 Maschinen aus einer Boeing-Großbestellung, die bis März 2025 abgeschlossen sein soll. Neue Zölle könnten diese Fristen kippen.

Airbus wiederum hat erklärt, man sei für Jahre ausgelastet – kurzfristige Ersatzlieferungen seien daher kaum realistisch.

Hersteller übernehmen keine Zusatzkosten

Beide Flugzeugbauer – Airbus und Boeing – kündigten an, nicht für mögliche Importzölle aufzukommen. Airbus-CEO Guillaume Faury bestätigte dies in einem Statement gegenüber Journalisten:
Wir zahlen keine Zölle auf unsere Produkte in den USA.

Diese Haltung zwingt Airlines wie Delta zum Handeln.

Delta Air Lines erwartet diplomatische Lösung

Delta-Chef Ed Bastian warnte vor den finanziellen Risiken:
Zölle von 20 Prozent würden das wirtschaftliche Gleichgewicht stark stören.
Man wolle sich deshalb auf einen Kompromiss durch Handelsverhandlungen verlassen – andernfalls würden betroffene Lieferungen pausiert.

Die Luftfahrtindustrie hofft nun, dass die angespannte Situation auf diplomatischem Weg gelöst wird, bevor konkrete Lieferverzichte Realität werden.

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