Großprojekt für Rechen- und Cloud-Kapazitäten
Der US-Internetkonzern Google, Teil des Mutterunternehmens Alphabet, hat den Start einer gewaltigen Investitionsinitiative in den USA angekündigt. In den kommenden zwei Jahren sollen 9 Milliarden US-Dollar in den Ausbau der KI- und Cloud-Infrastruktur im Bundesstaat Oklahoma fließen. Geplant ist der Bau eines komplett neuen Rechenzentrums-Campus in Stillwater, während der bestehende Standort in Pryor, rund 180 Kilometer entfernt, umfassend erweitert wird.
Antwort auf steigenden globalen Innovationsdruck
Der Schritt erfolgt vor dem Hintergrund eines intensiven internationalen Wettlaufs um die technologische Führungsposition im Bereich Künstliche Intelligenz. Google steht dabei in direkter Konkurrenz zu Branchengrößen wie Amazon, Microsoft und OpenAI, aber auch zu ambitionierten Wettbewerbern aus China. Das Unternehmen betonte, Investitionen in dieser Größenordnung seien „entscheidend, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und innovative Produkte zu entwickeln“.
Einbindung in langfristige Kapitalstrategie
Die nun angekündigten Milliarden fließen teilweise in das bereits im Sommer vorgestellte Investitionsbudget für 2025, das Google von 75 auf 85 Milliarden US-Dollar erhöht hatte. Zusätzliche Mittel sind für die Folgejahre vorgesehen. Alphabet deutete zudem an, dass 2026 ein weiteres Anheben der Ausgaben möglich sei, um den steigenden Bedarf an Rechenleistung und Cloud-Diensten zu decken.
Stärkung von Bildung und Fachkräfteausbildung
Ein wichtiger Bestandteil der Google-Strategie ist die Qualifizierung von Fachkräften. Schon in der Vorwoche stellte das Unternehmen 1 Milliarde US-Dollar für KI-Schulungsprogramme bereit, die sich an Universitäten und gemeinnützige Einrichtungen richten. Mehr als 100 Hochschulen, darunter Texas A&M und die University of North Carolina, nehmen an dieser Initiative teil. Ziel ist es, Studierende gezielt auf Berufe im Bereich KI und Cloud-Technologien vorzubereiten.
Oklahoma als strategischer Standort
Oklahoma bietet ideale Bedingungen für großflächige Rechenzentrumsprojekte: niedrige Energiekosten, große verfügbare Flächen und eine gute logistische Anbindung. Der bestehende Komplex in Pryor zählt schon heute zu den größten Rechenzentren im Google-Netzwerk weltweit. Mit dem neuen Campus in Stillwater will das Unternehmen die Kapazitäten für KI-Verarbeitung und Cloud-Speicher erheblich steigern.
Politischer Rückenwind und Branchentrend
Die Milliardeninvestition fügt sich in die „Onshoring“-Strategie von US-Präsident Donald Trump ein, die auf die Verlagerung wichtiger Technologien zurück in die USA abzielt. Auch andere Konzerne wie Micron, Nvidia, CoreWeave und Apple setzen auf diese Linie. Apple selbst kündigte zuletzt an, in den kommenden vier Jahren 600 Milliarden US-Dollar in den USA zu investieren.
Positive Impulse für Wirtschaft und Arbeitsmarkt
Von den Projekten in Stillwater und Pryor verspricht sich die Region einen erheblichen wirtschaftlichen Schub. Neben hochqualifizierten IT-Jobs werden zahlreiche Stellen im Bauwesen, in der Wartung, in der Logistik und bei Zulieferern entstehen. Google hob hervor, dass lokale Unternehmen und Dienstleister in großem Umfang in die Umsetzung eingebunden werden sollen.