Deutlich kleineres Minus: Bahn zeigt Erholungstendenzen

Von Karin Gutmann
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Verlust sinkt deutlich gegenüber Vorjahr

Die Deutsche Bahn konnte ihren Fehlbetrag im ersten Halbjahr 2025 erheblich verringern. Mit 760 Millionen Euro Verlust fiel das Minus fast eine Milliarde Euro niedriger aus als im Vorjahr. Richard Lutz kommentierte die Entwicklung mit den Worten: „Wir sehen eine positive Tendenz, auch wenn noch viel zu tun bleibt.“ Besonders der Verkauf von Schenker, der die Schuldenlast auf 22 Milliarden Euro reduzierte, trug zu diesem Ergebnis bei.

Umsatzwachstum trotz operativer Schwierigkeiten

Die Einnahmen stiegen um 3,4 Prozent auf 13,3 Milliarden Euro, unterstützt durch eine Ticketpreiserhöhung von 5,9 Prozent und mehr Reisende. Dennoch blieb die Bahn hinter den Zielen zurück. Gründe seien eine überlastete und „anfällige Infrastruktur“ sowie zahlreiche Baustellen, die zu anhaltenden Verspätungen führten. Das Umsatzziel von 27 Milliarden Euro für das Gesamtjahr bleibt bestehen, erfordert aber ein stärkeres zweites Halbjahr.

Großinvestitionen in das marode Netz geplant

Zur Modernisierung der Schiene fließen aus einem staatlichen 500 Milliarden Euro Fonds erhebliche Mittel in das Netz. Die Bahn selbst will im Jahr 2025 über 20 Milliarden Euro investieren. Dazu gehört die Sanierung von 40 stark belasteten Strecken, darunter die zentrale Route Hamburg–Berlin, die ab 1. August für neun Monate gesperrt wird. Ziel ist es, bis 2027 deutliche Fortschritte bei Infrastruktur und Betrieb zu erzielen.

DB Cargo unter EU-Beobachtung

Die Güterverkehrssparte DB Cargo bleibt im Fokus der EU-Kommission, die bis Ende 2026 einen Gewinn verlangt. Der Umsatz sank um 9 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro, während die Transportmenge um 10 Prozent zurückging. Das operative Ergebnis verbesserte sich auf minus 96 Millionen Euro, reicht aber noch nicht aus, um die geforderte Trendwende zu schaffen.

Positive Signale im Nahverkehr, Fernverkehr weiter kritisch

DB Regio erwirtschaftete einen Gewinn von 103 Millionen Euro und steigerte den Umsatz um 7 Prozent. Im Fernverkehr zeigt sich ebenfalls eine Erholung, wenngleich weiterhin ein Minus von 59 Millionen Euro besteht. Die Pünktlichkeitsquote liegt mit 63,4 Prozent nur minimal über dem Vorjahreswert von 62,7 Prozent und bleibt ein zentrales Problemfeld.

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