Boeing-Streik beendet: Arbeiter akzeptieren neues Angebot

Von Karin Gutmann
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Nach mehr als sieben Wochen ist der Streik bei Boeing zu Ende. Die Belegschaft des US-Flugzeugbauers hat dem neuesten Vertragsangebot zugestimmt, das eine deutliche Gehaltserhöhung vorsieht. Die Beschäftigten erhalten über die nächsten vier Jahre hinweg eine Lohnerhöhung von insgesamt 38 Prozent.

Zustimmung zur neuen Vereinbarung

Mit einer Mehrheit von 59 Prozent stimmten die Arbeiter dem neuen Vorschlag am Montag zu. Noch eine Woche zuvor war ein Angebot mit einem Plus von 35 Prozent abgelehnt worden. Die Einigung beendet den Streik, und die Mitarbeiter sollen bis spätestens zum 12. November an ihre Arbeitsplätze zurückkehren.

Neben der Gehaltssteigerung sieht der Vertrag eine Einmalzahlung von 12.000 US-Dollar (etwa 11.000 Euro) vor. Bonuszahlungen, die ursprünglich abgeschafft werden sollten, konnten durch Verhandlungen der Gewerkschaft erhalten bleiben. Dies bedeutet eine deutliche Verbesserung für die Boeing-Mitarbeiter, die in den letzten Jahren mehrere Nullrunden hinnehmen mussten.

Produktionsausfälle bei Boeing

Der am 13. September begonnene Streik hatte die Fertigung von Boeings wichtigsten Modellen, der 737 und der 777, stark beeinträchtigt. Diese Flugzeuge sind essenziell für den Erfolg des Unternehmens, insbesondere die 737, die als Bestseller gilt, und die 777, die im Langstreckenverkehr eine große Rolle spielt. Durch den Streik hat Boeing nun mit weiteren Verzögerungen bei den Auslieferungen zu kämpfen, was die ohnehin angespannte Lage des Unternehmens zusätzlich verschärft.

Boeing befindet sich seit einiger Zeit in einer schwierigen Phase. Inmitten der Streiks kündigte das Unternehmen an, rund zehn Prozent der Arbeitsplätze abbauen zu wollen – das betrifft etwa 17.000 Stellen.

Boeing weiterhin in der Krise

Boeing kämpft seit Jahren mit erheblichen Problemen, insbesondere aufgrund von Qualitätsmängeln und Pannen. Ein Vorfall im Januar sorgte erneut für negative Schlagzeilen: Bei einem Steigflug einer nahezu neuen Boeing 737-9 Max von Alaska Airlines brach ein Teil des Rumpfes heraus. Nur durch glückliche Umstände kam es zu keinen schweren Verletzungen. Später stellte sich heraus, dass an der Maschine vier Befestigungselemente fehlten. Boeing konnte den Behörden keine Dokumentation über die betroffenen Montagearbeiten vorlegen.

Dieser und ähnliche Vorfälle haben das Vertrauen in Boeings Qualitätskontrolle schwer erschüttert. Das Unternehmen steht vor der Herausforderung, das Vertrauen von Kunden und Regulierungsbehörden wiederzugewinnen und gleichzeitig die Produktionsverzögerungen, die durch den Streik entstanden sind, zu bewältigen.

Die Einigung mit den Beschäftigten stellt einen wichtigen Schritt in diese Richtung dar. Dennoch bleibt abzuwarten, wie Boeing die angesammelten Produktionsrückstände und die internen Probleme bewältigen wird.

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