Milka und die Mogelpackung: Der Skandal des Jahres

Von Heinz Gerhard Schwind
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Milka hat in diesem Jahr den „Goldenen Windbeutel 2025“ für die dreisteste Mogelpackung erhalten. Der Preis wird von der Verbraucherorganisation Foodwatch verliehen, um Unternehmen zu kennzeichnen, die die Verbraucher durch Täuschung und Preiserhöhungen benachteiligen. Milka, der Schokoladenhersteller unter der Marke Mondelez, hat für seine Alpenmilch-Schokolade durch die Anwendung von Shrinkflation für Aufsehen gesorgt.

Shrinkflation als gängige Praxis

Shrinkflation beschreibt das Phänomen, bei dem Unternehmen die Menge eines Produkts verringern, den Preis jedoch gleichzeitig erhöhen. Milka hat das Gewicht einer Tafel von 100 auf 90 Gramm gesenkt und den Preis pro Tafel um fast 50 Prozent angehoben. Das führte dazu, dass Milka in einer Umfrage von Foodwatch von 58.000 Teilnehmern als „dreisteste Mogelpackung“ gewählt wurde. Dr. Rebekka Siegmann von Foodwatch kritisiert: „Versteckte Preiserhöhungen sind eine gängige Methode der Lebensmittelindustrie, die immer mehr zur Norm wird.“

Die Kritik an der Milka-Schokolade

Milka verteidigte sich mit der Begründung, dass die Preise aufgrund der gestiegenen Rohstoffkosten, insbesondere für Kakao, und auch für Verpackungen und Transport angepasst werden mussten. Allerdings widerspricht Foodwatch dieser Argumentation, da der Anstieg des Preises von Milka deutlich über der allgemeinen Inflation für Schokolade liegt. Die Preiserhöhung von 64 Prozent steht im starken Gegensatz zu den tatsächlichen Marktbedingungen, was viele Verbraucher irritiert.

Die Verbraucherschützer stellen zudem fest, dass Mondelez von „niedrigeren Herstellungskosten“ profitiert, was aus dem Finanzbericht des Unternehmens hervorgeht. Die Verbraucher haben das Gefühl, dass sie hier in die Irre geführt werden.

Wettbewerb um den „Goldenen Windbeutel“

Neben Milka gab es noch andere Produkte, die um den „Goldenen Windbeutel“ kämpften. Der „Atlantische norwegische Räucherlachs“ von Fish Tales landete mit 21,1 Prozent auf Platz zwei. Der „Menstru Chocbar“ von Innonature GmbH erreichte mit 17,8 Prozent den dritten Platz. Auch „Rama“ und „Dirtea Glow“ landeten unter den Top 5. Diese Wettbewerbe spiegeln eine wachsende Sensibilität und Besorgnis der Verbraucher über die Praktiken der Lebensmittelindustrie wider.

Das größere Problem der Lebensmittelindustrie

Der Fall Milka verdeutlicht ein weit verbreitetes Problem der Lebensmittelindustrie, bei dem Unternehmen durch subtile Änderungen in der Produktgestaltung und Preisstruktur unfaire Vorteile erzielen. Die Verbraucher fordern mehr Transparenz und klare Regelungen, um solche Praktiken in der Zukunft zu verhindern.

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