Mietausgaben für Bürgergeld steigen auf Allzeithoch

Von Karin Gutmann
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Staat zahlt 1,48 Milliarden Euro für Unterkunftskosten

Die Bundesagentur für Arbeit hat im März 2025 Mietzahlungen in Höhe von 1,48 Milliarden Euro an Bürgergeld-Empfänger geleistet – der höchste jemals registrierte Monatswert. Damit flossen mehr als ein Drittel der gesamten Bürgergeldausgaben, nämlich 38 Prozent, direkt in die Kosten der Unterkunft. Insgesamt belief sich die Auszahlungssumme auf 3,94 Milliarden Euro.

Kanzler Merz kündigt Reform der Wohnkostenpraxis an

Im Fernsehen machte Friedrich Merz deutlich, dass die derzeitige Ausgestaltung des Bürgergeldes überarbeitet werden müsse. Er erklärte: „Die bisher gezahlten Beträge stehen auf dem Prüfstand der Koalition.“ Der CDU-Kanzler sieht eine Begrenzung der Wohnkostenübernahme als notwendig an. Der aktuelle Höchstwert bestätigt aus Sicht der Regierung den Reformbedarf.

SPD weist Forderungen strikt zurück

Der Koalitionspartner SPD reagierte mit scharfem Widerspruch. Dagmar Schmidt, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, betonte: „Leistungskürzungen wird es mit uns nicht geben.“ Damit stellt sich die SPD klar gegen die Pläne aus dem Kanzleramt. Dennoch zeigen die offiziellen Daten, dass die Mietkosten bereits im Dezember 2024 ein Rekordniveau erreichten und nun erneut diesen Wert erreichen – trotz zwischenzeitlichem Rückgang.

Staat finanziert großzügigen Wohnraum für Alleinstehende

Die Zahlen werfen auch Fragen zur Angemessenheit der finanzierten Wohnflächen auf. Laut BA erhalten über 20.000 alleinstehende Bürgergeldbeziehende Wohnungen mit über 100 Quadratmetern bezahlt. Insgesamt leben 181.667 Bedarfsgemeinschaften in solchen großen Wohnungen oder Häusern. Darunter befinden sich auch 22.861 Zwei-Personen-Haushalte und 27.617 Haushalte mit drei Personen. Die verbleibenden 110.953 entfallen auf größere Haushalte mit vier oder mehr Personen.

Auffällige Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr

Im Vergleich zum März 2023, als die KdU bei 1,37 Milliarden Euro lagen, ergibt sich ein Anstieg von 110 Millionen Euro. Das entspricht einem Wachstum von gut 8 Prozent in zwei Jahren. Aktuell wohnen rund 1,4 Millionen alleinstehende Bürgergeldempfänger mit staatlich finanzierter Miete, davon etwa 234.000 in Wohnungen mit über 60 Quadratmetern. 92.000 Fälle bleiben mangels Daten zur Wohnfläche unklar.

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