Konflikt in Nahost verteuert Heizöl drastisch
Die jüngsten militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und dem Iran haben direkte Auswirkungen auf deutsche Haushalte: Die Preise für Heizöl steigen erneut deutlich. Nach Angaben des Preisvergleichsportals Verivox kostet Heizöl aktuell rund 93 Euro pro 100 Liter – ein kräftiger Sprung gegenüber dem Mai, als Verbraucher im Schnitt nur 87 Euro zahlten.
Noch im Mai 2023 lagen die Heizölpreise ähnlich niedrig. Der momentane Anstieg wird insbesondere auf die Angriffe Israels auf iranische Atomanlagen zurückgeführt, die am Freitag einsetzten. In der Folge wurden auch wichtige Förderstätten für Öl und Gas im Iran getroffen, was weltweit für Preisschocks sorgte.
Verbraucher spüren unmittelbare Folgen
Das trifft vor allem Verbraucher mit Ölheizung. Mehr als zwei Millionen Menschen in Deutschland mussten laut Angaben aus dem Winter 2024 bereits ihren Energieverbrauch einschränken, weil sie sich die hohen Heizkosten nicht mehr leisten konnten. Der aktuelle Preisanstieg verschärft die Situation.
Ein Sprecher von Verivox sagte dazu: „Die Märkte reagieren besonders empfindlich auf Unsicherheit. Schon kleine Anzeichen einer Eskalation treiben die Preise nach oben.“ Die Empfehlung des Portals: Trotz gestiegener Preise kann sich ein zeitnaher Heizölkauf lohnen, da mit weiteren Preisaufschlägen zu rechnen ist.
Historischer Vergleich zeigt weiterhin günstiges Niveau
Trotz der aktuellen Verteuerung bleibt Heizöl im historischen Vergleich noch bezahlbar. 2023 kosteten 100 Liter im Durchschnitt 104 Euro, 2022 sogar 131 Euro. Der derzeitige Preis von 93 Euro ist damit deutlich günstiger. Dennoch liegen die Werte noch über dem, was viele Haushalte zu zahlen bereit sind.
Zum Vergleich: Im September 2023 kosteten 100 Liter Heizöl noch 119 Euro – also 26 Euro mehr als aktuell. Das entspricht einem Rückgang um etwa 27 Prozent.
Weitere Preissteigerungen durch CO₂-Abgaben wahrscheinlich
Ein zusätzlicher Kostentreiber steht bereits fest: Die CO₂-Bepreisung wird 2025 erneut steigen. In Kombination mit der geopolitischen Instabilität ist daher mit einer weiteren Verteuerung von Heizöl zu rechnen. Haushalte, die auf Heizöl angewiesen sind, könnten also bald noch tiefer in die Tasche greifen müssen.
„Wer jetzt noch zuwartet, riskiert später deutlich höhere Kosten,“ warnte ein Energieexperte. Die angespannte Weltlage, aber auch strukturelle Entwicklungen wie der Umbau der Energieversorgung in Europa, machten eine kurzfristige Entspannung unwahrscheinlich.