Wasserstoff-Autos in der Krise – Herausforderungen bleiben unüberwindbar
Der Traum von umweltfreundlichen Wasserstoff-Autos scheint für die Automobilindustrie in weiter Ferne zu rücken. Nachdem große Investitionen getätigt wurden, müssen die Hersteller nun feststellen, dass die Technologie bei den Verbrauchern kaum Anklang findet. Fehlende Infrastruktur, hohe Kosten und das fehlende Interesse von Käufern haben den Markt für Brennstoffzellenfahrzeuge ins Stocken geraten lassen.
Obwohl Wasserstoff-Autos als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Verbrennungsmotoren angepriesen wurden, ist der Durchbruch bislang ausgeblieben. Einzig Forschungs- und Entwicklungskosten sind gestiegen, ohne dass die Marktentwicklung diesen Aufwand gerechtfertigt hätte. In den letzten Jahren wurden mehrere Hundert Millionen Euro in den Ausbau von Wasserstoff-Tankstellen investiert. Doch viele Stationen sind inzwischen geschlossen, weil die Nachfrage nicht ausreichte.
Hohe Preise und geringe Reichweite – Die Nachfrage bleibt aus
Wasserstoffautos sind deutlich teurer als E-Autos, was viele potenzielle Käufer abschreckt. Während Elektrofahrzeuge für rund 25.000 Euro erhältlich sind, liegt der Einstiegspreis für ein Wasserstofffahrzeug oft bei 60.000 bis 70.000 Euro. Auch die Kosten für das Tanken sind gestiegen und liegen mittlerweile bei rund 15 bis 19 Euro pro Kilogramm Wasserstoff – dies reicht je nach Fahrweise nur für etwa 80 bis 100 Kilometer.
Hinzu kommt, dass die Tankstelleninfrastruktur nicht mit der Nachfrage Schritt halten kann. Während Elektro-Ladesäulen flächendeckend vorhanden sind, gibt es für Wasserstofffahrzeuge nur noch eine geringe Anzahl von aktiven Tankstellen, die zudem oft kaum genutzt werden.
Die Realität übertrifft die Vision
In den letzten Jahren sank der Absatz von Wasserstoffautos weiter, was angesichts der großen Erwartungen an diese Technologie wenig überraschend ist. Im Jahr 2024 sank der Absatz um 22 Prozent, was der größten Rückgang in der Geschichte der Wasserstoffmobilität ist. Der Marktanteil von Wasserstoff-Autos in Deutschland liegt bei nur 0,003 Prozent, was eine deutliche Diskrepanz zwischen den großen Visionen und der tatsächlichen Marktrealität zeigt.
Das Fehlen eines nachhaltigen Netzwerks für die Versorgung mit Wasserstoff und die unzureichende Produktion von Wasserstoff haben das Wachstum weiter gehemmt. Im Gegensatz dazu ist die E-Mobilität auf dem Vormarsch, da sie mit einer viel besseren Infrastruktur und niedrigeren Anschaffungskosten überzeugt.
Auflösung des H2-Traums?
Die Zukunft des Wasserstoff-Autos wird zunehmend von Zweifeln und Enttäuschungen begleitet. Die industrielle Hoffnung auf eine „grüne Revolution“ hat nicht die erhofften Ergebnisse gebracht, und auch die Nutzung von Wasserstoff als Energiequelle für die Industrie bleibt weit hinter den Erwartungen zurück. Eine ganze Industrie sieht sich nun mit der Frage konfrontiert, wie die umweltfreundliche Mobilität der Zukunft aussehen könnte, wenn Wasserstoff den Weg versperrt.