Voith vor tiefgreifendem Personalabbau

Von Karin Gutmann
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Konzern kündigt Überprüfung umfassender Einschnitte an

Beim traditionsreichen Technologiekonzern Voith aus Heidenheim an der Brenz deutet sich ein gravierender Umbruch an. Das Unternehmen prüft derzeit strukturelle Veränderungen, die den Abbau von bis zu 2500 Arbeitsplätzen zur Folge haben könnten. Damit stünde rund ein Zehntel der weltweiten Belegschaft auf dem Prüfstand. Die Unternehmensführung begründet diesen Schritt mit der Notwendigkeit, die Organisation langfristig wettbewerbsfähig zu halten.

Hohe Standortkosten setzen das Unternehmen unter Druck

In der Erklärung des Konzerns heißt es weiter: „Im Rahmen der Anpassungen wird eine Reduzierung von bis zu 2500 Stellen erwartet.“ Trotz der hohen technologischen Leistungsfähigkeit in Deutschland sehe man sich zunehmend mit strukturellen Nachteilen konfrontiert. Genannt werden steigende Energiepreise, hohe Arbeitskosten, umfangreiche regulatorische Anforderungen und ein erheblicher bürokratischer Aufwand.

Diese Faktoren erschweren dem exportorientierten Maschinenbau seit längerem den globalen Wettbewerb. Voith reiht sich damit in die wachsende Zahl deutscher Industrieunternehmen ein, die öffentlich auf die Belastung durch Standortbedingungen hinweisen.

Weite Teile des Standortnetzes könnten betroffen sein

Der Maschinenbauer betreibt Fertigungs- und Entwicklungsstandorte in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Welche Werke oder Geschäftsbereiche konkret von einem möglichen Stellenabbau erfasst würden, ist derzeit noch offen.

Mit weltweit rund 22.000 Beschäftigten in über 60 Ländern gehört Voith zu den bedeutenden mittelständisch geprägten Industriekonzernen in Deutschland. Ein Personalabbau dieser Größenordnung hätte folglich spürbare Auswirkungen auf mehrere Regionen.

Neuausrichtung soll Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit stärken

Die geplanten Maßnahmen stehen im Zusammenhang mit einer umfassenden strategischen Weiterentwicklung. Der Konzern will Abläufe straffen und Strukturen neu ordnen, um schneller auf Veränderungen der Weltmärkte reagieren zu können. Details zu möglichen Schwerpunktverlagerungen oder künftigen Investitionsbereichen nannte das Unternehmen bislang nicht.

Gleichzeitig betont die Unternehmensführung, der Standort Deutschland bleibe trotz aller Restriktionen ein zentraler Pfeiler für Forschung, Entwicklung und Innovationsprojekte.

Gespräche mit Arbeitnehmervertretern starten demnächst

In den kommenden Wochen, so Voith, wolle man konkrete Optionen entwickeln und diese gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretungen bewerten. Ziel sei es, tragfähige Lösungen zu erarbeiten und die Auswirkungen für Beschäftigte möglichst abzufedern.

Da der Maschinen- und Anlagenbau zu den bedeutendsten Industriezweigen Süddeutschlands zählt, könnten die geplanten Einschnitte auch über das Unternehmen hinaus Folgen haben. Zulieferbetriebe und regionale Wirtschaftsstrukturen sind häufig eng mit Großunternehmen wie Voith verbunden.

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