Insolvenzverfahren ebnet Weg für Verkauf
Der angeschlagene schwedische Batteriehersteller Northvolt hat nach Monaten finanzieller Unsicherheit einen Käufer gefunden. Die US-amerikanische Firma Lyten erhält grünes Licht der zuständigen schwedischen Behörde ISP für die Übernahme. Laut Insolvenzverwalter Mikael Kubu liegen nun sämtliche Genehmigungen vor, sodass die Transaktion voraussichtlich bis Ende Oktober vollzogen wird. Angaben zu den finanziellen Details machten die Beteiligten nicht.
Lyten übernimmt alle Standorte
Lyten kündigte an, sämtliche Produktionsstätten von Northvolt weiterzuführen. Besonders im Fokus steht die im Bau befindliche Großfabrik in Heide (Schleswig-Holstein), wo eine Kapazität von 15 Gigawattstunden geplant ist. Das US-Unternehmen will damit seine Position auf dem globalen Batteriemarkt stärken und die Investitionen in Europa absichern.
Europäische Hoffnungen und Rückschläge
Northvolt war lange Symbol der europäischen Bestrebungen, im Bereich Batteriezellen für Elektrofahrzeuge unabhängiger von Asien zu werden. Trotz ambitionierter Pläne und zahlreicher Förderzusagen kam es immer wieder zu Problemen. Ein herber Rückschlag war der Rückzug eines milliardenschweren Auftrags durch BMW. Schließlich beantragte Northvolt im März 2025 Insolvenz für den Betrieb in Schweden.

Heide-Projekt mit staatlicher Unterstützung
Das Werk in Heide wurde 2022 angekündigt, die Bauarbeiten starteten im März 2024. Vorausgegangen waren intensive Gespräche mit Politik und Förderinstitutionen. Die staatliche Förderbank KfW stellte einen Kredit von 600 Millionen Euro bereit, abgesichert je zur Hälfte von Bund und Land Schleswig-Holstein. Trotz finanzieller Schieflage wird der Standort nun durch die Übernahme gesichert, sodass die ursprünglichen Pläne weiterverfolgt werden können.