Kapital für alle: 20.000 Euro zum Start ins Erwachsenenleben

Von Heinz Gerhard Schwind
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SPD plant Vermögensausgleich durch Startgeld für Junge

Mit einem Grunderbe für 18-Jährige will die SPD Thüringen die strukturelle Ungleichheit im Vermögen bekämpfen. Der Vorschlag sieht eine einmalige Zahlung von 20.000 Euro vor, die nicht auf staatliche Leistungen angerechnet werden soll. Die Zahlung gilt unabhängig vom sozialen Hintergrund oder Einkommen der Eltern.

Langfristig möchte die Partei den Betrag erhöhen. „Nach erfolgreicher Einführung muss das Grunderbe auf 60.000 Euro steigen,“ heißt es im Antrag.

Ziel: Mehr Freiheit und Selbstbestimmung

Das Grunderbe soll jungen Erwachsenen neue Entscheidungsräume eröffnen. Die Initiatoren sprechen von einer „Generation Krise“, die mehr staatliche Unterstützung verdient. Ausbildung oder Studium, ein Familienstart oder der Weg in die Selbstständigkeit – all das sei derzeit häufig von der finanziellen Situation der Herkunftsfamilie abhängig.

„Mit einem Grunderbe können Jugendliche selbst entscheiden, wohin ihr Weg führen soll – unabhängig von Vermögen und sozialer Herkunft,“ argumentieren die Befürworter.

Kritik an der Vererbung großer Vermögen

Die SPD stellt der Idee des Grunderbes eine Analyse der Vermögensverteilung gegenüber: Die reichsten zehn Prozent verfügen über mehr als zwei Drittel des deutschen Privatvermögens. „Die untere Hälfte besitzt nicht einmal drei Prozent,“ heißt es im Antrag.

Erbschaften spielen eine besondere Rolle. Die Mehrheit der Erbschaften bleibt unterhalb der steuerlichen Freibeträge. Lediglich ein Drittel der steuerpflichtigen Erbschaften überschreitet 500.000 Euro, und das bei nur wenigen zehntausend Fällen jährlich. Die Ungleichheit werde so von Generation zu Generation weitervererbt.

SPD Berlin rechnet mit Milliardenkosten

Auch in Berlin findet der Vorstoß Zustimmung. Die Landespartei fordert ein steuerfreies Grunderbe und nennt konkrete Zahlen: „Die Maßnahme würde jährlich 15 Milliarden Euro kosten,“ so die Berechnung. Finanziert werden solle das Modell durch eine Reform der Erbschaftsteuer, die besonders hohe Vermögensübertragungen stärker belasten würde.

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