Azubi-Mangel in Deutschland verschärft sich weiter

Von Heinz Gerhard Schwind
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Bayern stark betroffen

Der Mangel an Auszubildenden in Deutschland verschärft sich weiter, wie der aktuelle Berufsbildungsbericht der Bundesregierung zeigt. Im Jahr 2023 blieben insgesamt 73.400 Ausbildungsplätze unbesetzt, was einem Anstieg von 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie ist der Anstieg noch deutlicher: Seit 2019 stieg die Zahl unbesetzter Stellen um 38,2 Prozent. Gleichzeitig konnten 26.400 Bewerberinnen und Bewerber, die eine Ausbildung anstreben, keinen passenden Ausbildungsplatz finden – 16,3 Prozent mehr als 2022 und 7,6 Prozent mehr als 2019.

Ein Passungsproblem

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger wies auf ein grundlegendes „Passungsproblem“ zwischen den angebotenen Ausbildungsstellen und den Interessen der Bewerberinnen und Bewerber hin. Sie betonte, dass ein zentrales Ziel der Bundesregierung darin bestehe, mehr junge Menschen für eine Ausbildung zu gewinnen.

Branchen mit besonderem Mangel

Besonders in Branchen wie dem Lebensmittelhandwerk, dem Hotel- und Gaststättengewerbe sowie den Bau- und Metallberufen bleiben viele Stellen unbesetzt. Unternehmen in diesen Bereichen haben laut Bericht Schwierigkeiten, geeignete Auszubildende zu finden, was Bewerbern in diesen Branchen wiederum gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz verschafft. In anderen Sektoren wie der Immobilienwirtschaft, der Softwareentwicklung, dem Gartenbau und kreativen Berufen hingegen sind die Chancen aufgrund der hohen Bewerberzahlen eher gering.

Regionale Unterschiede

Es zeigen sich auch erhebliche regionale Unterschiede: In Berlin, Hessen und Nordrhein-Westfalen ist der Wettbewerb um Ausbildungsplätze für die Bewerber am härtesten. Im Gegensatz dazu haben Azubi-Anwärter in Bayern und Thüringen die besten Chancen auf eine erfolgreiche Platzierung, gefolgt von Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Trotz der Herausforderungen gibt es auch positive Nachrichten: Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge stieg 2023 um drei Prozent auf insgesamt 489.200. Dies ist ein Indiz dafür, dass es zumindest in einigen Branchen weiterhin ein wachsendes Interesse an beruflicher Ausbildung gibt. Dennoch ist klar, dass dringende Maßnahmen notwendig sind, um die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen und mehr junge Menschen erfolgreich in eine Ausbildung zu bringen.

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