Neue Eskalation im Zollkonflikt
Donald Trump hat angekündigt, ab August 35 Prozent Strafzölle auf kanadische Waren zu verhängen, wenn es bis Freitagabend keine Einigung im Handelsstreit gibt. Diese Maßnahme bezieht sich auf Produkte, die nicht unter das Nordamerikanische Handelsabkommen fallen. Besonders brisant: Trump verknüpft die Zollfrage nun mit der kanadischen Haltung zur Anerkennung eines palästinensischen Staates.
Kritik an Kanadas Unterstützung für Palästina
Auf seiner Plattform Truth Social kommentierte Trump: „Kanadas Unterstützung für die Eigenstaatlichkeit Palästinas macht es extrem schwierig, ein Handelsabkommen mit ihnen zu erreichen.“ Die direkte Verbindung zwischen außenpolitischen Entscheidungen und wirtschaftlichen Maßnahmen stellt eine neue Qualität in Trumps Vorgehen dar und sorgt international für Besorgnis.
Reaktion aus Ottawa bleibt zurückhaltend
Der kanadische Premierminister Mark Carney hatte am Mittwoch angekündigt, dass Kanada bei der kommenden UN-Vollversammlung im September für die Anerkennung Palästinas stimmen werde. Carney begründete diesen Schritt mit der „dringenden humanitären Lage im Gazastreifen“. Eine direkte Antwort auf Trumps Drohung blieb bislang aus, auch wenn Carney die laufenden Gespräche mit der US-Regierung als „konstruktiv“ beschrieb.
Wirtschaftliche Risiken für beide Länder
Sollte es tatsächlich zu Strafzöllen kommen, könnten zentrale Wirtschaftssektoren Kanadas wie Automobilindustrie, Landwirtschaft und Energieexporte erheblich getroffen werden. Gleichzeitig würden auch US-Unternehmen, die stark vom Handel mit Kanada abhängen, die Auswirkungen spüren. Experten warnen, dass ein Zollkrieg zwischen den beiden Nachbarländern die nordamerikanische Wirtschaft insgesamt schwächen könnte.
Diplomatische Verflechtungen nehmen zu
Die Verknüpfung von Handels- und Außenpolitik durch Trump könnte langfristig zu einer neuen Dynamik in den internationalen Beziehungen führen. Analysten betonen, dass dieser Schritt auch andere Länder dazu zwingen könnte, ihre außenpolitischen Positionen stärker an wirtschaftlichen Interessen auszurichten, um Handelsnachteile zu vermeiden.