Bankexperten rechnen mit deutlich höherem Goldwert
Die Deutsche Bank hat ihre Einschätzung für die Preisentwicklung von Gold im kommenden Jahr spürbar angehoben. Nach neuen Berechnungen des Instituts könne der Wert des Edelmetalls im Jahresverlauf deutlich stärker steigen als bisher angenommen. Das aktualisierte Zielniveau liegt nun bei 4.450 US-Dollar je Feinunze, zuvor waren 4.000 US-Dollar veranschlagt worden.
Die Analysten sehen zudem eine außergewöhnlich breite Handelsspanne zwischen 3.950 und 4.950 US-Dollar je Feinunze, was auf ein dynamisches Marktumfeld hindeutet. Die Experten begründen die neue Einschätzung mit einer deutlichen Veränderung der Marktstruktur zugunsten des Edelmetalls.

Analyse: Gold beendet Phase der Seitwärtsbewegung
Laut den neuen Markteinschätzungen hat Gold seine technische Konsolidierungsphase abgeschlossen. Der Preis habe zuletzt ein Muster durchbrochen, das mehrere Monate anhielt, und bewege sich nun in einem stabileren Aufwärtstrend.
Die Analysten führen aus, dass das Preisniveau trotz kurzfristiger Schwankungen ein solides Fundament aufweise. Gold profitiere zunehmend von der globalen Nachfrage nach sicheren Anlagen, insbesondere in politisch und wirtschaftlich angespannten Zeiten.
Ein Sprecher der Deutschen Bank erklärte: „Wir sehen im Goldmarkt deutliche Signale eines strukturellen Nachfrageanstiegs, der die Preisentwicklung über das kommende Jahr hinaus tragen dürfte.“
Zentralbanken bleiben entscheidender Treiber
Ein wesentlicher Grund für die optimistischere Prognose ist die weiterhin steigende Nachfrage institutioneller Käufer. Besonders die Zentralbanken weltweit treten immer stärker als Netto-Käufer auf.
Die Deutsche Bank verweist darauf, dass die Käufe staatlicher Institutionen im laufenden Jahr eine tragende Rolle gespielt haben. Historisch betrachtet investieren Zentralbanken verstärkt in Gold, wenn globale Unsicherheiten oder geopolitische Risiken zunehmen – ein Muster, das sich auch 2025 fortsetzt.
Die Studie des Instituts hebt hervor, dass die Nachfrage staatlicher Akteure stärker wächst als das globale Angebot, was den Markt dauerhaft verengt. Dies sei ein „markanter Faktor, der Preissteigerungen über längere Zeiträume ermöglicht“.
Angebotsseite bleibt trotz Investitionen angespannt
Obwohl verschiedene Förderunternehmen weltweit ihre Produktionskapazitäten erweitern, bleibt das Angebot laut Deutscher Bank knapp. Neue Minenprojekte benötigen viele Jahre bis zur Inbetriebnahme, während bestehende Vorkommen häufig rückläufige Erzgehalte aufweisen.
Diese strukturelle Begrenzung treffe auf einen konstant steigenden Bedarf – sowohl im Bereich der Finanzanlagen als auch in der Industrie. Mehrere Marktbeobachter gehen daher davon aus, dass der Goldmarkt im kommenden Jahr weiterhin Spannungspotenzial besitzt.
Ein Analyst formuliert es so: „Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage verschiebt sich eindeutig in Richtung eines knapper werdenden Marktes.“
Ausblick: Breite Preisspanne signalisiert volatileren Markt
Die Einschätzung der Deutschen Bank, dass sich Gold 2026 in einer Spanne von 3.950 bis 4.950 US-Dollar bewegen könnte, unterstreicht die Erwartung größerer Preisausschläge. Die Spannbreite von bis zu 1.000 US-Dollar zeigt, wie sensibel das Edelmetall auf wirtschaftliche und geldpolitische Entwicklungen reagieren dürfte.
Haupttreiber für die mögliche Volatilität seien:
- Veränderungen der Zinspolitik großer Notenbanken
- geopolitische Spannungen
- Schwankungen in der Liquidität an den Kapitalmärkten
- das Nachfrageverhalten institutioneller und privater Anleger
Die Deutsche Bank wertet den Goldmarkt dennoch überwiegend positiv. Die Kombination aus knapperem Angebot, robustem Käuferinteresse und makroökonomischen Unsicherheiten schaffe eine „fundamental gestützte Ausgangslage für weiter steigende Preise“.
