Gold stark gefragt, Ölpreise unter Druck

Von Heinz Gerhard Schwind
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Gold nähert sich markantem Mehrwochenhoch

Am Edelmetallmarkt setzt sich der Aufwärtstrend fort: Der Goldpreis bewegt sich stabil im Bereich von über 4300 US-Dollar je Feinunze und signalisiert erneute Stärke. Mit 4307,69 US-Dollar markiert Gold nahezu den höchsten Stand seit acht Wochen und bestätigt sein Image als Zufluchtswert in politisch angespannten Zeiten.

Auch Silber verzeichnet bemerkenswerte Zugewinne und erreicht ein neues Rekordhoch, was die intensive Nachfrage sowohl von Investoren als auch von industriellen Abnehmern widerspiegelt.

Rohöl rutscht ab – Angebotssorgen dominieren

Im Gegensatz zu den Edelmetallen zeigen sich die Energiemärkte schwach. Der Preis für die Nordseesorte Brent sinkt um 0,6 Prozent auf 60,20 US-Dollar je Barrel. Das US-Referenzöl WTI verliert ebenfalls 0,6 Prozent und steht bei 56,48 US-Dollar.

Marktteilnehmer sehen die Entwicklung als Folge widersprüchlicher Einflussfaktoren:
Einerseits belastet die Aussicht auf ein potenzielles Überangebot, andererseits sorgen die zunehmenden Spannungen zwischen Washington und Caracas für Verunsicherung. Parallel hierzu werden die möglichen wirtschaftlichen Folgen eines möglichen Friedensabkommens zwischen Russland und der Ukraine abgewogen.

Experten sprechen von „uneindeutigen Signalen“

Analysten beschreiben die Lage als außergewöhnlich volatil. Während geopolitische Risiken traditionell stützend wirken, drückt die Erwartung höherer Fördermengen auf die Preise. Ein Händler fasst die Situation treffend zusammen:
„Der Markt reagiert gleichzeitig auf Entlastung und Eskalation – diese Mischung erzeugt extreme Nervosität.“

Die Edelmetalle profitieren hingegen klar von dieser Unsicherheit. Investoren erhöhen ihre Bestände an physischen Metallen, um Portfolios gegen konjunkturelle und politische Risiken abzusichern.

Gold und Silber als sichere Häfen gefragt

Der anhaltende Preisanstieg bei Gold und Silber wird nicht nur durch geopolitische Entwicklungen getrieben, sondern auch durch strategische Umschichtungen institutioneller Anleger. Viele Marktteilnehmer erwarten eine Phase reduzierter globaler Wachstumsimpulse und suchen Schutz vor Währungsschwankungen und Finanzmarktrisiken.

Silber profitiert zusätzlich von einer hohen industriellen Nachfrage aus Zukunftsbranchen wie Photovoltaik und Elektronik, was die Dynamik des jüngsten Preisanstiegs verstärkt.

Öl bleibt anfällig für kurzfristige Ausschläge

Trotz der momentanen Schwäche könnte sich die Lage am Ölmarkt schnell drehen. Neue Informationen zu globalen Lagerbeständen, unerwartete politische Entwicklungen oder Hinweise der großen Förderländer könnten die Preise abrupt verändern.

Ökonomen betonen, dass ein nachhaltiger Trend erst dann zu erkennen sein wird, wenn klar ist, wie sich die Spannungen zwischen den USA und Venezuela entwickeln und ob sich die diplomatische Lage in Osteuropa stabilisiert.

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