EA geht für 55 Milliarden US-Dollar von der Börse

Von Karin Gutmann
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Privatisierung durch mächtige Investoren

Der Videospielriese Electronic Arts (EA) wird künftig nicht mehr an der Börse gelistet sein. Ein Konsortium namhafter Geldgeber übernimmt das Unternehmen in einem spektakulären Geschäft, das einen Wert von rund 55 Milliarden US-Dollar erreicht. Angeführt wird die Investorengruppe von Silver Lake, dem saudischen Staatsfonds PIF und Affinity Partners, der Beteiligungsgesellschaft von Jared Kushner, Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump.

Aktionäre erhalten attraktive Prämie

Die Anteilseigner sollen 210 US-Dollar pro Aktie ausgezahlt bekommen. Dieser Betrag liegt 25 Prozent über dem Schlusskurs des Vortages, bevor erste Medienberichte über den Deal die Runde machten. Bereits am darauffolgenden Handelstag legte der Kurs um 15 Prozent zu. Damit zählt die Übernahme zu den teuersten Deals, die die Videospielbranche je gesehen hat.

Blockbuster-Spiele im Mittelpunkt

Electronic Arts ist weltweit für Marken von enormer Strahlkraft bekannt. Zu den größten Erfolgen zählen „Battlefield“, „Madden NFL“ und die Fußballsimulation „EA Sports FC“, die bis 2022 unter der Bezeichnung „FIFA“ vermarktet wurde. Die Entwicklung dieser Spiele erfordert Budgets in der Größenordnung von mehreren hundert Millionen Dollar – ähnlich den Produktionskosten eines Hollywood-Films.

Der Markt jedoch verändert sich rasant. Plattformen wie Fortnite oder Roblox, die in der Basisversion kostenlos verfügbar sind, setzen klassische Vollpreistitel zunehmend unter Druck.

Herausforderungen der Branche

Die Videospielindustrie musste nach dem pandemiebedingten Boom deutliche Einbrüche hinnehmen. Auch EA reagierte mit Stellenstreichungen, um den Rückgang abzufedern. Dennoch sehen Marktbeobachter langfristige Chancen, insbesondere durch neue Technologien. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz könnte die Produktionskosten deutlich reduzieren und Spielentwicklungen effizienter machen.

Der saudische Fonds PIF war bereits zuvor mit einem Anteil von zehn Prozent an EA beteiligt und verstärkte sein Engagement im Gaming-Sektor durch die Übernahme der Entwicklerfirma von Pokémon Go. Mit der zusätzlichen Beteiligung von Kushners Affinity Partners und Silver Lake bündeln nun gleich mehrere finanzstarke Partner ihre Interessen.

Meilenstein für die Videospielindustrie

Der Übernahmepreis von 55 Milliarden US-Dollar (rund 47 Milliarden Euro) markiert einen historischen Schritt für die gesamte Branche. „Dies ist eine Transaktion von außergewöhnlicher Dimension und unterstreicht die globale Bedeutung des Gaming-Marktes“, erklärte eine mit den Verhandlungen vertraute Person.

Der Rückzug von der Börse dürfte Electronic Arts größere Freiheiten verschaffen. Ohne den unmittelbaren Druck durch kurzfristige Kursschwankungen könnte das Unternehmen Strategien entwickeln, die stärker auf langfristige Markttrends ausgerichtet sind. Branchenkenner erwarten, dass EA dadurch seine Position als einer der führenden Publisher weiter festigen kann.

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