Drei-Jahres-Tief belastet den Greenback
Zum Wochenschluss präsentiert sich der US-Dollar anhaltend schwach. Der Dollar-Index liegt bei 97,3770 Punkten – nur knapp über dem Tiefststand von 96,997 Punkten, dem niedrigsten Wert seit März 2022. Über die Woche gerechnet verliert der Greenback mehr als ein Prozent an Wert.
Politik mischt sich in geldpolitische Autonomie ein
Der Rückgang ist kein bloßes Marktphänomen. Vielmehr sorgen politische Entwicklungen für erhöhte Nervosität. Donald Trump, aktuell wieder US-Präsident, hat seine Kritik am scheidenden Fed-Chef Jerome Powell zuletzt deutlich verschärft. Wiederholt äußerte er, Powell sei zu zögerlich bei Zinssenkungen und er denke über eine Ablösung nach.
Die Analysten der Helaba kommen zu einem klaren Schluss: „Die Diskussion um eine politische Einflussnahme auf die Fed hat die Zinssenkungserwartungen massiv verstärkt.“ Genau diese Erwartungen drücken derzeit auf den Dollar.
Frühzeitige Personalentscheidung sorgt für Irritation
Laut Berichten soll Trump bereits in den kommenden Monaten, spätestens im Herbst 2025, einen neuen Notenbankpräsidenten benennen – obwohl der aktuelle Amtsinhaber erst 2026 ausscheidet. Eine derart vorgezogene Entscheidung hätte klare Auswirkungen: Die Investoren sehen die Unabhängigkeit der Federal Reserve zunehmend gefährdet.

Für viele Beobachter wäre eine solche Besetzung ein Schritt hin zu mehr politischem Einfluss auf geldpolitische Instrumente – mit ungewissen Folgen für Stabilität und Glaubwürdigkeit des US-Finanzsystems.
Marktteilnehmer reagieren mit Vorsicht
In einem solchen Umfeld sind klassische US-Anlagen weniger attraktiv. Der schwächere Dollar macht in US-Dollar notierte Rohstoffe günstiger, doch zugleich verlieren US-Staatsanleihen und Dollar-Konten an internationaler Anziehungskraft. Das Vertrauen in die langfristige Stabilität der Währung steht auf dem Spiel.