DHL stellt US-Lieferungen über 800 Dollar vorerst ein

Von Karin Gutmann
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Neue US-Zollschwelle zwingt DHL zum Handeln
Die Ankündigung von DHL Express, ab dem 21. April keine Privatkundensendungen über 800 US-Dollar mehr in die USA zu transportieren, stellt eine beträchtliche Einschränkung im internationalen Versandgeschäft dar. Das Unternehmen sieht sich gezwungen, auf die strikteren US-Zollanforderungen zu reagieren, die seit Anfang April in Kraft sind.

Ab 800 Dollar gilt die volle Zollprozedur
Vor der Änderung konnten Waren mit einem Wert bis 2.500 US-Dollar vergleichsweise unkompliziert eingeführt werden. Nun ist bereits ab 800 US-Dollar ein vollständiges Einfuhrverfahren mit offizieller Zollanmeldung erforderlich. Diese Neuregelung führt zu einem erhöhten Aufwand in der Bearbeitung, den DHL nicht ohne weiteres abfedern kann.

„Wir müssen den Versand über 800 Dollar pausieren“
In einer Erklärung auf seiner Website begründete DHL die Entscheidung mit dem Hinweis: „Die neuen Zollregeln führen zu erheblichen Verzögerungen, weshalb wir Sendungen über 800 US-Dollar an Privatkunden aussetzen müssen.“ Es handle sich laut DHL um eine temporäre Maßnahme, deren Dauer jedoch nicht näher erläutert wurde.

Firmenlieferungen laufen weiter – mit Vorbehalt
Zwar bleiben gewerbliche Sendungen zwischen Unternehmen weiterhin möglich, jedoch nicht ohne Einschränkungen. Auch hier kann es laut DHL zu Verzögerungen in der Zollabfertigung kommen. Die Freigrenze von 800 US-Dollar gilt jedoch auch im B2B-Segment, sofern keine besonderen Vereinbarungen bestehen.

Reaktionen auf US-Maßnahmen mehren sich
Die Zollverschärfungen stehen in einem größeren politischen Kontext. Die Hongkong Post kündigte bereits in der Vorwoche an, keine Seegutsendungen mehr in die USA zu verschicken. In der offiziellen Begründung war von „unfairer Behandlung“ durch Washington die Rede. Die USA hatten im Rahmen ihrer Handelspolitik mit China und Hongkong mehrere Zollerleichterungen gestrichen, was zu wachsenden Spannungen führte.

DHL will Kunden beim Übergang unterstützen
In einer früheren Stellungnahme betonte DHL: „Wir arbeiten mit unseren Kunden zusammen, um ihnen zu helfen, sich auf die neuen Regelungen einzustellen.“ Besonders für Händler, die aus dem asiatischen Raum in die USA liefern, sei es wichtig, die Änderungen zum 2. Mai zu berücksichtigen und entsprechende Anpassungen vorzunehmen.

Verzögerungen und Planungshürden für Online-Versender
Für viele internationale Händler, insbesondere aus dem E-Commerce-Sektor, dürfte die DHL-Entscheidung spürbare Folgen haben. Wer hochwertige Produkte direkt an US-Endkunden liefert, muss mit Ausfällen, längeren Lieferzeiten oder gar der Suche nach alternativen Dienstleistern rechnen. Die Neuregelung stellt damit eine spürbare Hürde im transatlantischen Handel dar.

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