Amazon kündigt massiven Stellenabbau weltweit an

Von Karin Gutmann
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Zehntausende Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel

Der US-Internetriese Amazon leitet eine der größten Personalreduzierungen seiner Geschichte ein. Wie das Unternehmen mitteilte, sollen rund 14.000 Stellen gestrichen werden – vor allem in der Verwaltung. Insider berichten jedoch, dass sich der Abbau auf bis zu 30.000 Arbeitsplätze ausweiten könnte, verteilt auf mehrere Entlassungswellen in den kommenden Monaten.

Umstrukturierung soll Effizienz steigern

Amazon begründet die drastische Maßnahme mit einer strategischen Neuausrichtung der Konzernstruktur. Nach Jahren des schnellen Wachstums wolle man nun effizienter arbeiten und sich stärker auf zukunftsträchtige Geschäftsbereiche konzentrieren. Laut Unternehmensangaben sollen parallel neue Positionen in Bereichen wie Cloud-Dienste, Robotik und KI-Technologien entstehen.

Ein Sprecher erklärte: „Wir prüfen alle Unternehmensbereiche auf ihre strategische Relevanz. Unser Ziel ist es, Amazon langfristig wettbewerbsfähig und innovativ zu halten.“

Drei Monate Übergangszeit für betroffene Mitarbeiter

Den Beschäftigten, deren Stellen wegfallen, will das Unternehmen eine 90-tägige Übergangsfrist einräumen. In dieser Zeit können sie sich intern auf andere Positionen bewerben. Damit soll ein Teil der Mitarbeiter im Konzern gehalten werden. Dennoch dürfte die Ankündigung viele Standorte hart treffen – insbesondere in den USA, wo der Großteil der betroffenen Jobs angesiedelt ist.

Laut Medienberichten sollen neben administrativen Abteilungen auch Management- und Planungsfunktionen von den Kürzungen betroffen sein.

Auswirkungen auf deutsche Standorte noch unklar

Wie stark der Stellenabbau die deutschen Niederlassungen von Amazon treffen wird, ist bislang nicht bekannt. Hierzulande beschäftigt der Konzern mehrere Zehntausend Mitarbeiter in Logistikzentren, Kundenservice, Verwaltung und Forschung.

Die Gewerkschaft Verdi zeigte sich besorgt und forderte Transparenz. Sprecher erklärten, man erwarte von Amazon eine klare Stellungnahme zum Schutz der Arbeitsplätze in Deutschland. Sollte der Sparkurs auch hier greifen, wären insbesondere die mittleren Verwaltungsstrukturen gefährdet.

Vom Corona-Boom in die Konsolidierung

Amazon hatte in den Jahren der Pandemie massiv expandiert, um die enorme Nachfrage im Onlinehandel zu bewältigen. Seitdem sich das Konsumverhalten normalisiert hat, kämpft der Konzern mit Überkapazitäten und hohen Kosten. Hinzu kommen steigende Zinsen, nachlassendes Wachstum im Cloud-Geschäft und eine allgemein schwächere Weltkonjunktur.

Branchenanalysten sehen in der aktuellen Entwicklung einen Trend zur Konsolidierung in der Tech-Industrie. Auch Google, Meta und Microsoft haben in den vergangenen Monaten tausende Stellen gestrichen, um ihre Kostenbasis zu stabilisieren.

Amazon setzt auf Wachstum durch Technologie

Trotz der Entlassungswelle bleibt Amazon auf Expansionskurs – allerdings mit einem klaren Schwerpunkt auf technologische Zukunftsbereiche. Das Unternehmen investiert massiv in Künstliche Intelligenz, automatisierte Logistiksysteme und den Ausbau seines Cloud-Geschäfts Amazon Web Services (AWS).

Diese Neuausrichtung soll Amazon unabhängiger vom volatilen Einzelhandel machen und langfristig höhere Margen sichern. Das Management spricht von einem „Wandel zu einer technologiegetriebenen Organisation“, der zunächst schmerzhaft sei, aber die Grundlage für künftiges Wachstum bilde.

Reaktion der Finanzmärkte

An den Börsen reagierten Anleger zunächst gelassen auf die Nachricht. Der Aktienkurs stieg leicht, da Investoren die Einsparungen als Zeichen für disziplinierte Unternehmensführung werteten. Einige Analysten lobten den Schritt als „notwendigen Kurswechsel nach einer Phase des Überwachstums“.

Andere mahnten jedoch, dass ein zu starker Personalabbau die Innovationskraft und Dynamik des Konzerns beeinträchtigen könnte. Entscheidend werde sein, ob Amazon es schafft, die interne Balance zwischen Effizienz und Kreativität zu wahren.

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