Neue EU-Regeln setzen Handel mit Agrarprodukten unter Druck

Von Heinz Gerhard Schwind
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Importbeschränkungen zum Schutz der Wälder

Die Europäische Union führt zum 30. Dezember 2025 neue Vorschriften ein, die den Import bestimmter Rohstoffe und Erzeugnisse nur noch erlauben, wenn deren Gewinnung ohne Waldrodung nach dem 31. Dezember 2020 erfolgt ist. Die Verordnung gilt weltweit, auch für europäische Waldflächen.

Betroffene Produkte und Rohstoffe

Im Mittelpunkt stehen sieben Güter: Kaffee, Kakao, Palmöl, Soja, Rindfleisch, Holz und Kautschuk. Die Regelung umfasst nicht nur die Grundstoffe, sondern auch daraus hergestellte Waren wie Schokolade, Lederwaren oder Bauplatten. Firmen müssen künftig präzise Geodaten ihrer Lieferketten vorlegen, um die Herkunft der Rohstoffe zu belegen.

Konsequenzen bei Nichteinhaltung

Unternehmen, die die geforderten Daten nicht liefern oder falsche Angaben machen, müssen mit hohen Geldbußen, Einfuhrstopps oder der Beschlagnahmung ihrer Produkte rechnen. Der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, kritisiert: „Für den Schutz der Wälder braucht es kein Bürokratiemonster.“ Er plädiert dafür, nur Importeure zur Nachweisführung zu verpflichten.

Einzelhandel warnt vor Kostenexplosion

Auch große Handelsketten sehen die neuen Auflagen kritisch. Ein EDEKA-Sprecher weist auf den enormen Aufwand hin: „Millionen zusätzlicher Sorgfaltserklärungen und die Erfassung unzähliger Geodaten bedeuten enorme Kosten.“ Besonders betroffen seien Waren, die schon mehrfach geprüft wurden.

Auswirkungen auf den Endpreis

Branchenexperten warnen, dass die Mehrbelastung der Unternehmen unweigerlich zu höheren Preisen führen werde. Vor allem Kaffee- und Kakaoprodukte könnten in Deutschland deutlich teurer werden, wenn die Verordnung wie geplant umgesetzt wird.

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