Nach der Bundestagswahl zeigt sich der Euro gestärkt und verzeichnet einen deutlichen Kursanstieg. Zu Beginn des Handelstages kletterte die Gemeinschaftswährung um 0,7 Prozent auf 1,0528 Dollar, den höchsten Wert seit vier Wochen. Am frühen Nachmittag gab der Kurs jedoch leicht nach und notierte bei 1,0465 Dollar.
Märkte setzen auf eine zügige Regierungsbildung
Die positive Entwicklung des Euro spiegelt das Vertrauen der Anleger in eine stabile Regierungsbildung wider. „Die Märkte hoffen nun darauf, dass die neue Regierung die wirtschaftlichen Herausforderungen schnell angeht“, erklärt Christian Henke vom Broker IG. Mit CDU-Chef Friedrich Merz als voraussichtlichem Bundeskanzler scheinen sich die Finanzmärkte bereits auf eine schwarz-rote Koalition eingestellt zu haben.
EUR/USD, Quelle: TradingView
Auch Thomas Altmann von QC Partners sieht keinen Grund für Unruhe an den Börsen: „Die Anleger hatten lange Zeit, sich auf eine Koalition aus Union und SPD vorzubereiten. Und mit dieser Konstellation kann die Mehrheit der Investoren gut leben.“
Schwacher Dollar begünstigt den Euro-Kurs
Neben der politischen Entwicklung in Deutschland trägt auch eine Schwäche des US-Dollars zur Aufwertung des Euro bei. Der Dollar-Index, der den Wert der amerikanischen Währung im Vergleich zu anderen wichtigen Währungen misst, fiel um 0,5 Prozent auf 106,1260 Punkte. Dies ist der niedrigste Stand seit zweieinhalb Monaten.
Hintergrund dieser Entwicklung sind enttäuschende Wirtschaftsdaten aus den USA, die die Konjunkturaussichten belasten. Infolgedessen verliert der Dollar an Stärke, während der Euro von dieser Entwicklung profitiert.
Anleger bleiben optimistisch
Die Finanzmärkte zeigen sich zuversichtlich, dass eine stabile Bundesregierung wirtschaftspolitische Impulse setzen wird. Eine zügige Regierungsbildung könnte das Vertrauen in den Euro weiter stärken und langfristig für stabile Kurse sorgen.
Ob sich die aktuelle Aufwärtsbewegung fortsetzt, hängt maßgeblich von den wirtschaftspolitischen Entscheidungen der neuen Regierung ab. Derzeit scheinen die Märkte jedoch auf eine ruhige und vorhersehbare Entwicklung zu setzen.