US-Börsen vor unruhigem Wochenbeginn

Von Heinz Gerhard Schwind
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Leichte Entspannung nach deutlichen Kursrückschlägen

Nach dem schwachen Wochenausklang deuten die Termingeschäfte darauf hin, dass die Wall Street zum Wochenstart einen vorsichtigen Erholungsversuch unternehmen könnte. Besonders die technologielastige Nasdaq dürfte jedoch nur einen kleinen Teil der vorherigen Verluste ausgleichen, da der Verkaufsdruck der letzten Sitzungen zu ausgeprägt war.

Das Vertrauen in den Technologiesektor bleibt angeschlagen. Viele Anleger befürchten weiterhin eine Überbewertung im Bereich künstlicher Intelligenz, die den Markt verwundbar macht.

Marktstratege Jim Reid von der Deutschen Bank beschreibt die Lage kritisch: „Die schwächsten KI-Aktien werden zunehmend abgestraft – anders als in der Zeit vor September, als alle KI-Titel gemeinsam nach oben liefen.“

Die Investoren gehen damit deutlich selektiver vor und differenzieren stärker zwischen belastbaren Geschäftsmodellen und Unternehmen ohne klare Perspektive.

Verzögerte Arbeitsmarktdaten könnten Turbulenzen auslösen

In der letzten vollständigen Handelswoche des Jahres 2025 rechnen Analysten mit größeren Schwankungen, da wichtige Konjunkturberichte durch den jüngsten Regierungsstillstand in den USA verspätet veröffentlicht werden.

Am Dienstag sollen die Beschäftigungsdaten für Oktober und November nachgereicht werden. Diese Zahlen sind für die Märkte von hoher Bedeutung, da sie Hinweise geben, ob sich der US-Arbeitsmarkt weiter abkühlt oder stabilisiert.

Parallel dazu bleibt die Entwicklung am Rentenmarkt ein wichtiger Stimmungsfaktor. Zuletzt stiegen die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen innerhalb von rund 24 Stunden von 4,11 auf 4,19 Prozent – ein deutlicher Ausschlag, der am Aktienmarkt Druck erzeugte.

Zu Wochenbeginn fällt die Rendite jedoch wieder leicht auf 4,17 Prozent, was insbesondere zinssensiblen Technologieaktien etwas Luft verschafft.

Deutscher Aktienmarkt legt wieder zu

Die Anleger an der Frankfurter Börse zeigen sich trotz der globalen Unsicherheiten zuversichtlich. Nach dem Rücksetzer am Freitag steigt der Dax am Montagmittag um 0,5 Prozent auf 24.308 Punkte. Der übergeordnete Trend bleibt damit positiv.

Auch der EuroStoxx50 gewinnt an Boden und notiert 0,6 Prozent höher bei 5755 Punkten. Die europäischen Leitindizes profitieren vom stabilen globalen Umfeld sowie von Erwartungen, dass die geldpolitischen Belastungsfaktoren auslaufen könnten.

Euro zeigt kaum Bewegung – Ölpreise geben leicht nach

Der Euro präsentiert sich stabil und notiert nahezu unverändert bei 1,1743 US-Dollar. Die geringe Volatilität deutet darauf hin, dass sich viele Investoren vor den ausstehenden US-Daten zurückhalten.

Am Rohstoffmarkt notieren die Preise für Brent und WTI jeweils 0,3 Prozent niedriger. Die leichte Abwärtsbewegung ist vor allem auf weithin ausreichende Lagerbestände und zurückhaltende Nachfrageprognosen zurückzuführen.

Für europäische Unternehmen, die auf Energieimporte angewiesen sind, wirken niedrigere Ölpreise grundsätzlich kostendämpfend – was sich insbesondere bei Industrie- und Transportwerten positiv bemerkbar machen kann.

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