Dax zeigt Schwäche – US-Daten bremsen Erholung aus

Von Heinz Gerhard Schwind
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Markt pendelt nervös um die Marke von 24.000 Punkten

Der deutsche Leitindex Dax tut sich am Donnerstag schwer, eine klare Richtung einzuschlagen. Zur Mittagszeit bewegt sich das Börsenbarometer bei 24.035 Punkten und damit nur knapp über der wichtigen 24.000er-Schwelle. Bereits am Mittwoch hatte der Index nach leichten Verlusten bei 24.130 Zählern geschlossen. Die Lage bleibt angespannt – Anleger reagieren sensibel auf neue internationale Impulse.

Händler berichten von zurückhaltender Stimmung: Die Kaufbereitschaft sei gering, da zahlreiche Marktteilnehmer die jüngsten Signale aus den USA zunächst einordnen wollen.

Enttäuschende Cloud-Zahlen bei Oracle drücken Techsektor

Einen kräftigen Dämpfer erhielt die Börse durch die Ergebnisse des US-Softwarekonzerns Oracle, der am Vorabend seine Quartalszahlen vorgelegt hatte. Vor allem das Wachstum im Cloud-Geschäft blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück – ein Segment, das für viele Investoren als Zukunftstreiber gilt. Die Aktie reagierte prompt mit einem deutlichen Kursrückgang.

ntv-Börsenreporter Frank Meyer bringt die Verunsicherung auf den Punkt: „Der Dax hadert.“ Die enttäuschende Umsatzentwicklung bei einem bedeutenden Technologieanbieter habe vielen Anlegern die Zuversicht genommen. Meyer ergänzt: „Der Schwung von der Fed-Zinssenkung um 25 Basispunkte, der den Dow 500 Punkte fester hatte schließen lassen, war auf einen Schlag wieder weg.“

Die Folgen blieben nicht auf den US-Markt beschränkt. In Asien kamen Technologie- und Beteiligungswerte deutlich unter Druck – besonders Titel des japanischen Konzerns Softbank gerieten stark ins Minus.

Wall Street uneinheitlich – Technologie im Abwärtstrend

Auch der Handelsstart in New York sorgte für zusätzliche Vorsicht. Während der Dow Jones im frühen Geschäft 0,4 Prozent zulegte und auf 48.229 Punkte kletterte, verzeichneten andere Marktsegmente spürbare Verluste. Der S&P 500 gab 0,7 Prozent nach, und die schwer zinssensiblen Nasdaq-Indizes verloren bis zu 1,4 Prozent.

Analysten sehen insbesondere im Technologiesektor eine erhöhte Anfälligkeit für Kursrückschläge. Da viele dieser Unternehmen hohe zukünftige Gewinne einpreisen, reagieren sie besonders empfindlich auf Änderungen der Zins- und Konjunkturerwartungen. Die jüngsten Daten signalisierten, dass der Rückenwind durch die US-Notenbank nur begrenzt trägt.

Schwächerer Arbeitsmarkt verstärkt Unsicherheit

Zusätzlich belastet ein überraschender Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA die Marktstimmung. Die Zunahme der Anträge deutet darauf hin, dass sich der Arbeitsmarkt abkühlt – ein Szenario, das die Federal Reserve selbst erst am Mittwoch angesprochen hatte.

Steigende Arbeitslosigkeit führt in der Regel zu vorsichtigeren Konsumausgaben und kann die Wirtschaft bremsen. Auch wenn eine schwächere Konjunktur die Chance auf weitere Zinssenkungen erhöht, dominiert an den Märkten derzeit die Sorge vor einer möglichen Wachstumsverlangsamung.

Die Kombination aus enttäuschenden Unternehmenszahlen und einem ersten Warnsignal des US-Arbeitsmarkts sorgt dafür, dass Anleger sich eher zurückziehen, statt neue Positionen aufzubauen.

Blick nach vorn: Entscheidende Wochen für die Marktentwicklung

Für den Dax bedeutet das weiterhin Unsicherheit. Die Marke von 24.000 Punkten bleibt ein entscheidendes Orientierungsniveau. Ob der Index diese nachhaltig verteidigen kann, dürfte maßgeblich von internationalen Impulsen abhängen.

Im Fokus steht dabei vor allem:

  • die weitere Entwicklung im US-Technologiesektor
  • neue Signale zur Geldpolitik der Federal Reserve
  • die Konjunkturdaten der kommenden Wochen
  • die Kursentwicklung großer europäischer Exportunternehmen

Experten betonen, dass die hohen Schwankungen der letzten Tage zeigen, wie abhängig die Märkte derzeit von Einzelmeldungen sind. Eine klare Trendrichtung sei erst dann zu erwarten, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stabilisieren.

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