TKMS steigert operatives Ergebnis deutlich
Die Marine- und Rüstungssparte Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) hat zum Abschluss des vergangenen Geschäftsjahres kräftige Zuwächse erzielt. Das Unternehmen meldete ein bereinigtes Ebit von 131 Millionen Euro, was einem Anstieg von 53 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Der Umsatz verbesserte sich ebenfalls deutlich und kletterte auf 2,2 Milliarden Euro, ein Plus von 9,3 Prozent. Für das neue Geschäftsjahr erwartet der Konzern stabile bis leicht schwankende Erlöse. Die Umsatzentwicklung könnte demnach zwischen minus 1 Prozent und plus 2 Prozent liegen.
Beim operativen Ergebnis rechnet TKMS mit einer Bandbreite von 100 bis 150 Millionen Euro. Laut einer vom Unternehmen angeführten Erhebung hatten Analysten „im Durchschnitt mit 143 Millionen Euro kalkuliert“. Damit bewegt sich die Prognose im Rahmen der Markterwartungen, bleibt aber vorsichtig formuliert.

Europäische Rüstungswerte starten mit Auftrieb in die Woche
Auch an den Finanzmärkten zeigt der gesamte Verteidigungssektor eine spürbare Erholung. Nach einer Phase der Korrektur verzeichneten europäische Rüstungswerte zum Wochenbeginn deutliche Kursgewinne. Marktbeobachter sehen weiterhin keine Hinweise auf ein absehbares Ende der Kämpfe in der Ukraine, was die Nachfrage nach militärischer Ausrüstung hoch hält.
Parallel dazu sorgt die neue sicherheitspolitische Strategie der USA für zusätzliche Orientierung. Die veröffentlichte „National Security Strategy“ knüpft an Prinzipien der historischen „Monroe-Doktrin“ aus dem Jahr 1823 an und betont erneut amerikanische Sicherheitsinteressen auf dem eigenen Kontinent.
In diesem Umfeld beurteilen Analysten die Aussichten für europäische Verteidigungskonzerne als günstig. Die Aktien von Rheinmetall stiegen um 2,8 Prozent, Hensoldt gewann 1,3 Prozent, Thales legte 1,3 Prozent zu und Leonardo verbuchte ein Plus von 1,0 Prozent.

Bundeswehr vergibt Großauftrag an Rheinmetall
Große Beachtung an den Märkten fand auch ein neuer Auftrag der Bundeswehr an Rheinmetall. Der Düsseldorfer Konzern teilte mit, dass die Bestellung ein Volumen von mehreren hundert Millionen Euro umfasst und in den umfassenden Rahmenvertrag über insgesamt rund vier Milliarden Euro eingebettet ist.
Geliefert werden sowohl Gefechts- als auch Übungsmunition im Kaliber 120 Millimeter, die insbesondere für den Kampfpanzer Leopard 2 benötigt wird.
Nach Veröffentlichung der Nachricht legte die Rheinmetall-Aktie unmittelbar um 2,5 Prozent zu. Ein Vertreter des Unternehmens erklärte: „Der Auftrag unterstreicht unsere zentrale Rolle für die Ausstattung der Streitkräfte.“

Klöckner & Co schießt wegen Übernahmespekulationen in die Höhe
Abseits des Rüstungssektors sorgte der Stahlhändler Klöckner & Co für den größten Kurssprung des Tages. Die Aktie kletterte im frühen Handel um nahezu 21 Prozent. Auslöser waren verstärkte Übernahmespekulationen, die den Titel binnen kurzer Zeit deutlich nach oben trieben.
Die DZ Bank bewertete die Lage mit den Worten, Klöckner entwickle sich derzeit „zu einer potenziellen Übernahmestory mit M&A-Schwerpunkt“. Ein mögliches Kaufangebot könnte demnach eine deutliche Prämie beinhalten.

Gleichzeitig mahnen Analysten zur Vorsicht. Sollte es zu keinem Abschluss kommen, rücke wieder das operative Kerngeschäft in den Vordergrund – mit Fokus auf Stahlhandel, Digitalisierungsinitiativen und Effizienzsteigerungen. Die aktuellen Marktgerüchte seien bislang „nicht konsensrelevant, da es lediglich Sondierungsgespräche gebe“.
Entscheidend sei die Haltung von Großaktionär Loh, der eine maßgebliche Rolle in einem möglichen Transaktionsprozess spielen würde. Fundamentaldaten und gesamtwirtschaftliches Umfeld blieben vorerst unverändert.
