Asiens Börsen im Aufwind dank sinkender Zinsrisiken

Von Heinz Gerhard Schwind
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Hoffnung auf US-Zinsschritt stützt Handelsstart in Asien

Die Aktienmärkte in Asien haben am Dienstag einen spürbar freundlichen Handelsbeginn erlebt. Ausschlaggebend dafür ist die wachsende Zuversicht, dass die US-Notenbank im Dezember erneut die Zinsen senken könnte. Die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschrittes um 25 Basispunkte liegt laut Händlerkreisen inzwischen bei 85 Prozent – ein deutlicher Anstieg gegenüber der Vorwoche.
Der Nikkei 225 legte um 0,8 Prozent zu, während der breit gefasste MSCI-Index für Asien ohne Japan ein Plus von rund 1 Prozent verzeichnete. Vor allem Technologieaktien standen dabei im Fokus, da sie besonders sensibel auf Veränderungen der Geldpolitik reagieren.

Neue Signale aus der US-Notenbank befeuern die Erwartungen

Mehrere führende Vertreter der Federal Reserve äußerten zuletzt Bereitschaft zu einer weiteren Lockerung der Geldpolitik.
Fed-Präsident John Williams erklärte, eine Zinssenkung könne „in absehbarer Zeit gerechtfertigt“ sein. Ähnlich positionierten sich Christopher Waller aus dem Gouverneursrat und Mary Daly, Präsidentin der Fed von San Francisco.
Diese Aussagen verstärkten die Marktüberzeugung, dass der geldpolitische Kurswechsel weiter Fahrt aufnimmt – und gaben den Börsen im asiatischen Raum klaren Rückenwind. Nach dem US-Feiertag eröffnete die Börse in Tokio moderat im Plus, mit einem frühen Anstieg von 0,2 Prozent.

Tech-Sektor führt Gewinnerliste in Japan an

Die Handelsimpulse der Wall Street sorgten dafür, dass besonders Technologiewerte in Japan gefragt waren.
Die Aktien von Kioxia Holdings kletterten um 3,3 Prozent, während Advantest sogar ein Plus von 3,9 Prozent verbuchte.
Analysten verweisen darauf, dass die Aussicht auf niedrigere US-Zinsen vor allem Wachstumswerte begünstigt, die stark von Kapitalfinanzierungen und Investitionszyklen abhängen. Diese Entwicklung spiegelt sich besonders deutlich im japanischen Technologiesektor wider, der nach Wochen verhaltener Kursbewegungen nun eine deutliche Erholung zeigt.

China-Börsen mit kräftigen Kursgewinnen

Noch dynamischer fielen die Kurszuwächse an den Festlandbörsen in China aus. Der Leitindex in Shanghai stieg um 1,1 Prozent, während der Hang Seng Index in Hongkong um 0,6 Prozent zulegte.
Etwas zurückhaltender präsentierte sich der PC-Hersteller Lenovo, dessen Aktie lediglich um 0,3 Prozent anzog. Grund dafür sind weiterhin steigende Preise für Speicherchips – ein Kostenfaktor, der laut einer Analyse von UOB Kay Hian kurzfristig kaum Entspannung erwarten lässt. Das Brokerhaus stufte die Aktie deshalb von „Buy“ auf „Hold“ herab und begründete dies mit der anhaltenden Belastung durch höhere Komponentenpreise.

Zinsfantasie bleibt zentrales Marktthema

Übergeordnet bleibt die Erwartung einer geldpolitischen Lockerung der entscheidende Treiber für die Kurserholung in Asien. Während geopolitische Spannungen und Unsicherheiten rund um die globale Konjunktur bestehen bleiben, sorgt die wachsende Aussicht auf eine dritte Zinssenkung der Fed im Jahr 2025 für neue Kauflaune.
Mit inzwischen drei prominenten Fed-Vertretern, die sich klar für eine Lockerung ausgesprochen haben, gehen viele Marktteilnehmer davon aus, dass die Sitzung am 10. Dezember eine entscheidende Weichenstellung für die kommenden Monate bringen wird.

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