Verzögerung beim Bau von Hyundai-Batteriewerk in den USA

Von Heinz Gerhard Schwind
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Großrazzia bringt Baupläne ins Wanken

Ein ambitioniertes Batterieprojekt von Hyundai Motor in den Vereinigten Staaten steht vor einer deutlichen Verzögerung. Wie Konzernchef Jose Munoz bestätigte, wird sich die geplante Inbetriebnahme im Bundesstaat Georgia um mindestens zwei bis drei Monate verschieben. Hintergrund ist eine breit angelegte Aktion der US-Einwanderungsbehörde, die den Bauablauf empfindlich gestört hat.

Festnahmen in großer Zahl

Bei der Durchsuchung wurden nach Angaben des Heimatschutzministeriums rund 475 Beschäftigte verhaftet, darunter mehr als 300 südkoreanische Staatsbürger. Ihnen wird ein „rechtswidriger“ Aufenthalts- beziehungsweise Visastatus vorgeworfen. Munoz machte deutlich, wie abhängig der Bau der Anlage von hochqualifiziertem Fachpersonal ist: „Für die Bauphase der Werke braucht man spezialisierte Leute. Es gibt viele Fähigkeiten und Ausrüstungen, die man in den USA nicht finden kann.“

Die betroffenen Fachkräfte stammten überwiegend von Zulieferfirmen des Partners LG Energy Solution, mit dem Hyundai das Milliardenprojekt umsetzt.

Politische Reaktionen und internationale Dimension

Der Vorfall rief auch die Politik auf den Plan. US-Präsident Donald Trump bot den festgenommenen Südkoreanern die Möglichkeit, im Land zu bleiben. Von diesem Angebot nahm jedoch nur eine einzelne Person Gebrauch. Die Mehrheit entschied sich für die Rückkehr nach Südkorea, wie Vertreter der Regierung in Seoul mitteilten.

Beide Staaten planen nun, über ein neues Visa-Programm für Fachkräfte zu verhandeln. Ziel sei es, künftige Projekte dieser Größenordnung nicht durch ähnliche Engpässe zu gefährden.

Milliardeninvestition für Elektromobilität

Das in Georgia entstehende Werk ist Bestandteil eines rund 7,6 Milliarden US-Dollar schweren Komplexes zur Produktion von Batterien und Elektrofahrzeugen. Gemeinsam mit LG Energy Solution will Hyundai damit seine Position im rasant wachsenden Markt für Elektromobilität ausbauen. Ursprünglich war vorgesehen, dass die Fabrik noch im laufenden Jahr die ersten Zellen produziert. Durch die Razzia und die daraus resultierenden Verzögerungen rückt dieser Termin nun in die Ferne.

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