Gastgewerbe kämpft mit anhaltendem Umsatzrückgang

Von Heinz Gerhard Schwind
gastgewerbe-in-deutschland-rutscht-tiefer-in-die-krise

Rückgang trotz Preiserhöhungen

Das deutsche Gastgewerbe steckt weiter tief in der Krise. Laut Statistischem Bundesamt sanken die Erlöse der Branche im ersten Halbjahr 2025 nominal um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Rechnet man die Inflation heraus, ergibt sich sogar ein Minus von 3,7 Prozent. Besonders stark litt die Gastronomie, die preisbereinigt 4,1 Prozent einbüßte. Hotels und Beherbergungsbetriebe mussten ein Minus von 2,6 Prozent hinnehmen.

Verband warnt vor Dauerkrise

„Wir steuern auf das sechste Verlustjahr in Folge zu“, erklärte Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga). Der reale Umsatz liege derzeit um 15,1 Prozent niedriger als im Jahr 2019, bevor die Pandemie die Branche erschütterte. Zöllick betonte: „Viele Gäste gehen seltener aus, greifen zu preiswerteren Gerichten und sparen bei Getränken oder Vorspeisen.

Gäste halten ihr Geld zusammen

Für viele Verbraucher wird ein Restaurantbesuch inzwischen zum Luxus. Steigende Lebenshaltungskosten und eine schwächere Kaufkraft lassen die Menschen häufiger zu Hause bleiben oder auf günstigere Alternativen ausweichen. Besonders kleinere Betriebe und familiengeführte Restaurants geraten dadurch zunehmend unter wirtschaftlichen Druck.

Steuerpolitik als Belastungsfaktor

Ein zusätzlicher Hemmschuh ist die seit Anfang 2024 wieder geltende Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf Speisen. Während der Corona-Pandemie hatte ein reduzierter Satz von 7 Prozent vielen Betrieben das Überleben gesichert. Der Branchenverband fordert daher eine Rückkehr zu dieser Regelung. Laut Plänen der Bundesregierung könnte die Steuerbelastung ab dem kommenden Jahr tatsächlich wieder gesenkt werden, um die Branche zu entlasten.

Schwacher Sommer verstärkt Probleme

Nach einem kurzen Anstieg der Umsätze um die Osterfeiertage verschlechterte sich die Lage im Sommer erneut. Im Juni 2025 gingen die Einnahmen real um 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurück. Nominal lagen die Umsätze um 3,4 Prozent niedriger. Damit setzt sich der Abwärtstrend ungebremst fort, und die Aussichten für die zweite Jahreshälfte sind laut Experten „verhalten“.

Gefahr für Arbeitsplätze

Das Gastgewerbe gilt in vielen Regionen als wichtiger Arbeitgeber. Sinkende Umsätze gefährden jedoch zunehmend die Beschäftigung. Besonders in ländlichen Gegenden, wo Hotels und Restaurants zu den zentralen Wirtschaftsstrukturen gehören, könnten Betriebsschließungen erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben.

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Über uns

RMK Marketing Inc.
41 Lana Terrace, Mississauga, Ontario L5A 3B2, Kanada​

Besondere Beiträge

© Copyright 2024 Borse Market. All Rights Reserved.