Kein Durchbruch trotz Rekordangebot
Der Übernahmeversuch des kanadischen Konzerns Couche-Tard für Seven&i Holdings ist gescheitert. Das Vorhaben im Umfang von 47 Milliarden US-Dollar war auf mehrere Monate angelegt und sollte die Marken 7-Eleven und Circle K unter einem Dach vereinen. Doch fehlende Transparenz und mangelnde Gesprächsbereitschaft der Familie Ito zwangen Couche-Tard nun zum Rückzug.
Fehlende Einsichtnahme verhindert Vollzug
In einer offiziellen Erklärung heißt es: „An diesem Punkt hatten wir keine Klarheit darüber, ob oder wann wir weitere Informationen erhalten würden.“ Die Einsicht in die Geschäftsunterlagen sei so gering gewesen, dass eine fundierte Entscheidung nicht mehr möglich war. Der kanadische Handelsriese hatte zuvor mehrfach versucht, mit den Eigentümern von Seven&i in einen Dialog zu treten – vergeblich.
Internationale Expansion erneut gescheitert
Couche-Tard betreibt aktuell rund 17.000 Filialen in 31 Ländern und strebte mit der Übernahme eine neue Wachstumsdimension an. Seven&i hätte mit seinen 23.000 japanischen Standorten und weiteren Auslandsaktivitäten den Grundstein für einen weltweit führenden Einzelhandelskonzern gelegt. Doch die strategische Expansion scheitert erneut an politischen und strukturellen Hürden.
Familie Ito verteidigt Kontrolle über Konzern
Die Eigentümerfamilie von Seven&i hatte bereits zuvor ein eigenes Übernahmeangebot in Höhe von 58 Milliarden US-Dollar ins Spiel gebracht. Dieses scheiterte jedoch an der Finanzierung. Dennoch blieb sie in der Lage, das Couche-Tard-Angebot durch interne Blockaden zu unterlaufen. Die Filialen in Japan gelten als staatlich relevante Infrastruktur, was dem Widerstand zusätzlichen Rückhalt gab.
Wachstumsstrategie von Couche-Tard unter Druck
Bereits 2021 war ein geplanter Zusammenschluss mit dem französischen Unternehmen Carrefour aus politischen Gründen nicht zustande gekommen. Mit dem aktuellen Rückzug bei Seven&i steht Couche-Tard erneut vor der Herausforderung, sein internationales Wachstumsziel mit alternativen Partnern zu verfolgen. Der Versuch, zwei globale Handelsmarken zusammenzuführen, bleibt vorerst gescheitert.
